Tiger-Jünger fallen vom Glauben ab

SID
Tiger Woods ist das Lachen mittlerweile vergangen
© Getty

Die First Church of Tiger Woods ist seit Donnerstag Geschichte, der gefallene Tiger von ihrem selbsternannten Pastor und Gründer John Ziegler für alle Zeiten verstoßen worden.

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"Tiger Woods hat es mir mit seiner schweren persönlichen Sünde leider sehr leicht gemacht, mich von ihm abzuwenden. Er ist meiner ganz besonderen Art der Bewunderung nicht länger würdig", schreibt Ziegler auf seiner Internetseite ("www. tigerwoodsisgod.com").

"Ich habe Tiger als Serien-Fremdgänger, permanenten Lügner und selbstsüchtigen Feigling erkannt", ergänzt Ziegler. 1996 hatte der heute 42 Jahre alte Radiomoderator Ziegler in grenzenloser Verehrung des Ausnahmegolfers die First Church of Tiger Woods gegründet.

Sie folgte den "zehn Geboten des Tigers", unter anderem dem dritten ("Du sollst nicht Tigers Fähigkeit in Frage stellen, sich von jedem Rückschlag zu erholen"), dem fünften ("Du sollst nicht fragen, warum Tiger nicht jede Woche gewinnt") oder dem neunten ("Du sollst nicht des Tigers Spiel begehren").

Ziegler verstößt gegen zehntes Gebot

Nun verstößt ausgerechnet Ziegler selbst gegen das zehnte Gebot: "Du sollst scheinbaren Mängeln des Tigers keine Aufmerksamkeit schenken." Geradezu angewidert wendet sich Ziegler von seinem einstigen Messias ab: "Er hat auf eine arrogante und verletzende Art gelogen, er hatte etliche Affären mit zweifelhaften Frauen, obwohl er mit der Mutter seiner Kinder verheiratet ist, und er hat bis heute in keinem Punkt die Wahrheit gesagt."

Außerdem habe er nun auch noch aus lauter Selbstmitleid und Feigheit die Teilnahme an seinem eigenen Wohltätigkeitsturnier abgesagt: "Wir müssen wirklich davon ausgehen, dass unsere finstersten und abgründigsten Befürchtungen wahr sind."

Während Ziegler sich in tiefster Verbitterung von Tiger Woods abwendet, berichtete die "New York Post", der gefallene Superstar habe seine angebliche Geliebte Rachel Uchitel mit juristischen und wohl auch finanziellen Mitteln dazu gebracht, ihre geplante Pressekonferenz abzusagen und stattdessen lieber zu schweigen.

Tiger kein Idol, Vorbild und Held mehr

Das will auch Ziegler künftig tun, zumindest, wenn es um Tiger Woods geht. "Tiger verdient es nicht mehr, als Idol, als Vorbild, als Held verehrt zu werden", schreibt er auf seiner Homepage: "Er ist in schwerer Sünde gefallen, er hat seine einzigartigen Möglichkeiten respektlos verschleudert."

Um die Zukunft des Tigers macht sich Ziegler dennoch keine großen Sorgen: "Ich bin ziemlich sicher, dass er unbeschadet aus dieser Situation hervorgehen und auch wieder große Siege feiern wird. Aber ich bin fertig mit ihm."

Für jemanden, der einst schwor, solange zu leben, bis Woods 19 Major-Turniere (aktuell 14) gewonnen hat, eine bemerkenswerte Aussage.

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