Dougherty siegt - Langer stürzt ab

SID
Mit stoischer Ruhe spielte Nick Dougherty am letzten Tag in München seinen Stiefel herunter
© Getty

Nick Dougherty hat die 21. BMW International Open in München gewonnen. Altmeister Bernhard Langer landete bei seinem Heimspiel trotz einer starken Leistung nur auf Rang neun.

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Altmeister Bernhard Langer hat sich trotz einer glänzenden Vorstellung den Traum vom Heimsieg in München-Eichenried wieder nicht erfüllen können.

Der 51 Jahre alte Golfprofi aus Anhausen verfehlte bei der mit zwei Millionen Euro dotierten 21. BMW International Open auch im 19. Anlauf den erhofften Erfolg, stellte aber die junge deutsche Garde um den entthronten Titelverteidiger Martin Kaymer einmal mehr in den Schatten und durfte sich als Sieger der Herzen fühlen.

Langer belegte mit 273 Schlägen (68+68+65+72) den geteilten neunten Platz und lag sieben Schläge hinter Sieger Nick Dougherty aus England (266), der mit seinem dritten Tour-Sieg die Nachfolge des diesmal am Cut gescheiterten Titelverteidigers Martin Kaymer aus Mettmann antrat.

Dougherty erhielt für seinen dritten Sieg auf der Europeam Tour 333.330 Euro. Zweiter wurde mit 267 Schlägen der Argentinier Rafa Echenique, der nach einem Albatross an der 18 mit einer 62 ins Klubhaus kam und damit den Platzrekord einstellte.

Langer wäre der älteste Europa-Tour-Sieger gewesen

Bernhard Langer, der von 13.200 Fans gefeiert wurde, musste sich mit 36.466 Euro Preisgeld und dem Wissen trösten, mit den zum Teil um 30 Jahre jüngeren Profis immer noch gut mithalten zu können. Bisher hatte der Anhausener in München schon fünfmal den zweiten Platz erreicht.

Der zweimalige Major-Sieger Langer, der überwiegend auf der US-Senior-Tour abschlägt und dort in diesem Jahr bereits dreimal siegreich war, verpasste damit auch knapp einen historischen Erfolg auf der Europa-Tour.

Der 51-Jährige wäre der älteste Gewinner überhaupt gewesen. Dies bleibt nun der Ire Des Smyth, der 2001 in Portugal im Alter von 48 Jahren gewonnnen hatte.

Heimsieg zum wiederholten Mal verpasst

Langer spielte am Finaltag lediglich eine 72er-Runde und konnte so nicht mehr in den Kampf um die Spitze eingreifen. Dabei hatte er so sehr auf seinen ersten Triumph in München gehofft, nachdem er vom zweiten Platz aus mit zwei Schlägen Rückstand auf den lange führenden Retief Goosen aus Südafrika auf die letzte Runde gegangen war.

Ein Heimsieg "bedeutet mir sehr viel", hatte Langer in München immer wieder betont, wollte aber gleichzeitig nicht zu viel Druck aufbauen: "Ich bin jetzt bald 52. Ich will das genießen und Spaß haben."

Dies gelang ihm am Sonntag aber nicht wie gewünscht. Im Gegensatz zur dritten Runde, auf der ihm sieben Birdies glückten, wollten die Putts am Sonntag nicht so richtig fallen. Nur drei Birdies bei drei Bogeys, davon zwei am Ende an der 17 und 18, verhinderten ein besseres Ergebnis.

Der vor dem Finaltag führende Goosen beendete die vierte Runde mit einer 71 und rutschte damit noch auf den dritten Platz ab.

Kramer schafft neben Langer als einziger Deutscher den Cut

Dagegen war Martin Kaymer, der im vergangenen Jahr als erster Deutscher überhaupt in München erfolgreich war, dem Druck nicht gewachsen und scheiterte diesmal bereits an der Qualifikation für die beiden Schlussrunden.

Dabei wollte er als erster Spieler überhaupt in München seinen Titel erfolgreich verteidigen. Entsprechend sprach er von einer "extremen Enttäuschung". Kaymer schlägt nun nächste Woche bei den French Open und danach bei den British Open ab: "Da läuft es hoffentlich besser."

Max Kramer aus Fulda, neben Langer der einzige von ursprünglich 13 gestarteten Deutschen, der am Wochenende noch im Rennen war, kam nach einer 69er-Runde zum Abschluss auf insgesamt 282 Schläge. Der Lohn waren 11.200 Euro. Neben Kaymer waren unter anderem auch Marcel Siem (Ratingen), Alex Cejka (München) und Sven Strüver (Hamburg) frühzeitig ausgeschieden.

Miguel Angel Jimenez im SPOX-Interview