Der Monster-Platz mit den Achterbahngrüns

Von Irek Myskow
Das Masters in Augusta zieht in jedem Jahr die Massen an
© Getty

Premiere-Kommentator Irek Myskow blickt in seiner Masters-Kolumne auf das erste Major des Jahres voraus und verrät, wer auf seiner "Watchliste" steht - nicht Woods und Mickelson.

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Zwei Autostunden südöstlich von Atlanta liegt die kleine Stadt mit dem Namen Augusta. Seit 1934 liegt Augusta jedes Jahr im April im Fokus der gesamten Golfwelt.

Kaum ist der Winter im Norden der USA vorbei, geht es schon los mit dem ersten Major des Jahres. Es ist das einzige der vier Majors, das nicht den Austragungsort wechselt und jährlich in Georgia stattfindet.

Und es ist das einzige Golfturnier der Welt, bei dem es eine jahrelange Warteliste für Eintrittskarten gibt und das einzige Turnier der Welt, das wirklich anders ist.                         

Der Platz hat sich mittlerweile komplett verändert. Als Bobby Jones und Alastair Mckenzie 1933 diesen Platz gebaut haben, war er den damaligen Spiel- und Materialbedingungen angepasst.

Unendlich langer Platz

Inzwischen ist der Augusta National Golf Club zum "Monster-Platz" geworden. Die Zeiten der kurzen Eisen als zweiten Schlag an den Par-4-Löchern ist endgültig vorbei.

Wo Bernhard Langer noch vor zehn Jahren ein Eisen acht ins Grün spielte, wie zum Beispiel auf Loch 14, muss der Champions-Tour-Golfer heute ein Eisen fünf oder vier aus der Tasche ziehen.

Abschläge verlängert, Fairways enger gestaltet, ausgewachsene Bäume neu hingestellt und Grüns neu gebaut - im Augusta National zu spielen, hat sich mittlerweile zur harten Golfarbeit entwickelt.

Der Longhitter hat das Sagen

Wer hier gewinnen will, muss nicht nut körperlich fit sein, sondern lang und gerade vom Abschlag spielen können und auf den Achterbahngrüns sollte der Sieger ebenfalls eine gute Figur machen.

Damit fallen einige Spieler von Anfang an aus dem Raster und kommen für einen Sieg nicht in Frage. Der "Longhitter" hat mal wieder das Sagen und ist im Vorteil.

Doch wer wird das US Masters 2009 gewinnen? Ist es Tiger Woods, der frisch gebackene Sieger aus Bay Hill oder wird es ein anderer schaffen?

Oldies mit Chancen: Couples und Norman

Fakt ist, dass alle, die die beim Masters am Start sind, gutes Golf spielen können - doch derjenige mit dem "besten Kopf", wie die Spieler es nennen, wird wohl als Sieger hervorgehen.

Masters: Sieger und Rekorde

Die Liste der Kandidaten, die in Frage kommen, ist durchaus lang. Fred Couples hat mit seinen 49 Jahren erst in der vergangenen Woche bewiesen, dass er durchaus mit den jungen Longhittern mithalten kann, denn "Freddie" hätte um ein Haar die Shell Houston Open gewonnen.

Es ist vielleicht auch die letzte Chance für den 54-jährigen Greg Norman beim Masters zuzuschlagen. "The White Shark" hat in jüngster Zeit wieder mehr Freude am Spiel gefunden und hat wirklich beachtliche Leistungen gebracht.

Westwood und Ogilvy hoch im Kurs

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich in Augusta erneut alles um Woods, Mickelson und Co. drehen, als ob es keinen anderen Golfer auf dem Planeten geben würde.

Ich jedenfalls werde gegen den Massenstrom schwimmen und meine fünf Euro auf einen anderen Spieler setzten - der Engländer Lee Westwood oder der Australier Geoff Ogilvy werden auf meiner "Watchliste" stehen.

Wie das ganze ausgeht, können Sie live von Donnerstag bis Sonntag auf Premiere verfolgen. Ich wünsche Ihnen bereits jetzt schon eine schöne Osterzeit und viel Freude mit der Jagd nach dem Grünen Jackett.

Ihr

Irek Myskow

Die Golf-Weltrangliste