Kaymer erhält Gast-Einladung zum Ryder Cup

SID
Kaymer, Golf
© Getty

Mittendrin und doch nicht dabei: Nach der verpassten Qualifikation für das europäische Ryder Cup-Team bekam Deutschlands derzeit bester Golfer Martin Kaymer nun zumindest eine Einladung als erster Nachrücker für die 12-köpfige Auswahl von Kapitän Nick Faldo.

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Der 23-jährige Shootigstar bestätigte zum Start der Mercedes-Benz Championship vor seiner Haustür im Gut Lärchenhof, zumindest auf der Ersatzbank der europäischen Titelverteidiger den traditionellen Erdteilkampf gegen Gastgeber USA vom 19. bis 21. September in Valhalla/Kentucky miterleben zu dürfen.

Der Brite Faldo übermittelte dem Weltranglisten-44. per Telefon eine Einladung zu einem "Schnupperkurs in Sachen Ryder Cup" während des dreitägigen Spektakels vor mehr als 600 Millionen TV-Zuschauer. Sollte sich einer der zehn direkt qualifizierten Spieler verletzen, würde Kaymer nach dem Reglement erster Nachrücker sein.

Gerüchteküche brodelt

"Ich wünsche keinem, dass jemand aus diesem starken Team absagen muss. Ich bin froh aber auch ziemlich enttäuscht, dass ich nicht dabei bin. Der Druck von außen war manchmal heftig. Ich hatte alles dafür getan, mehr ging nicht", gab der Rheinländer zu.

Die Gerüchteküche auf dem Par 72-Kurs bei Köln hatte schon gehörig gebrodelt, dass der an einer Mandelentzündung erkrankte Lee Westwood (England) oder der von einer Muskelzerrung in der Schulter traktierte Schwede Robert Karlsson eventuell absagen müsste.

Aber den Selbstsicherheit, Ruhe und Gelassenheit ausstrahlenden Golfprofi ließen diese Spekulationen kalt: "Es fehlten nur eine Handvoll Dollars. Ich war lange so gut drin. Ich akzeptiere es, alles andere ist Spekulation, daran beteilige ich mich nicht."

Rasanter Aufstieg

Stattdessen zog er die beachtliche Bilanz seines Aufstiegs unter die Top 12 der Europa-Geldrangliste mit bisher rund 1,06 Millionen Euro Prämien - garniert als Sahnehäubchen mit vier Starts bei den Majors in den USA und den British Open sowie die bahnbrechenden Saisonsiege auf der Europa-Tour in Abu Dhabi und bei der BMW International Open.

"Ich brauche immer wieder einen Auszeit, um zu begreifen, wie schnell alles gegangen ist. Vor knapp zwei Jahren war ich noch auf der drittklassigen EPD-Tour und jetzt kann ich überall auf der Welt mitspielen", bilanzierte der Publikumsmagnet, der in Köln-Pulheim zu den Mitfavoriten zählt.

"Ich freue mich riesig auf die Fans. Hier bin ich zu Hause, kann endlich mal wieder in meinem Bett schlafen. Es ist ein einmaliges Gefühl. In Valhalla soll und werde ich mich mal atmosphärisch ins Team reinfühlen. Das ist sensationell, und es gibt in den nächsten Jahren noch genug Chancen auf einen Ryder Cup-Start."