Die Tiger-Stopper!

Von Florian Regelmann
Mickelson, Singh
© Getty

München - Einen Favoritencheck für das Masters - im Grunde für jedes Golfturnier, in dem der Name Woods im Teilnehmerfeld erscheint - zu schreiben, ist die einfachste und kürzeste Arbeit der Welt. 

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Es gibt nämlich nur einen Favoriten und der heißt Tiger. Darum stellt SPOX.com die fünf Kandidaten vor, die Woods am ehesten daran hindern können, dass er am Sonntag zum fünften Mal ins Grüne Jackett schlüpft. Es sind die potentiellen Tiger-Stopper!

5

 

Ernie Els (Südafrika, Weltrangliste: Rang 3)

Ernie Els ist so ein bisschen die Wildcard für das Masters. Nach seiner schweren Knieverletzung im Jahr 2005 dauerte es lange, bis "The Big Easy" wieder zu seiner gewohnten Form zurück fand. Einige Male warf er sicher geglaubte Siege für ihn völlig uncharakteristisch noch am letzten Loch weg.

Erst Anfang März gelang dem 38-Jährigen bei der Honda Classic sein erster Turniersieg in Amerika seit dreieinhalb Jahren. Bei der PODS Championship (Cut verpasst) und bei der CA-Championship (T78.) hielt die Form allerdings nicht an.

Sein letztes Vorbereitungsturnier auf das Masters musste er vergangene Woche wegen einer Viruserkrankung absagen. Els, der zuletzt öffentlich machte, dass sein Sohn Ben an Autismus leidet, wäre für Augusta mit seiner Länge und seinem genialen Touch um die Grüns normalerweise prädestiniert. Ob dem dreimaligen Major-Sieger dieses Jahr der große Coup in Augusta gelingt?

 4 

Retief Goosen (Südafrika, Weltrangliste: Rang 27)

Fast drei Jahre ist Goosen auf der PGA Tour ohne Sieg. Nach seinen zwei US-Open-Titeln (2001/2004) gehörte der 39-Jährige zu den "Big Five", doch in den vergangenen Jahren lief nichts mehr.

Goosens Abschläge hatten eine Streuung, die selbst Zuschauer an anderen Bahnen gefährdete. Und: Goosen, seit ewigen Zeiten einer der besten Putter der Welt, brachte auf den Grüns keinen Ball mehr ins Loch. Vor einigen Wochen, sagt Goosen selbst, habe es aber "klick" gemacht.

Goosen sah die Putts wieder vermehrt ins Loch gehen und bekam neues Selbstvertrauen. Bei der CA Championship war er schon ganz nahe an einem Sieg. Wenn er in Form ist, puttet keiner auf schnellen Grüns besser als "The Goose". Ein absoluter Siegkandidat für diese Woche.

 3 

Geoff Ogilvy (Australien, Weltrangliste: Rang 5)

Der einzige Mann, der im letzen halben Jahr ein Turnier gewinnen konnte, obwohl Tiger Woods im Feld war, heißt Geoff Ogilvy. Der smarte Australier siegte zuletzt bei der CA Championship und beendete die Siegesserie von Woods.

Stoppt er den Tiger in Augusta schon wieder? Durchaus möglich. Viele dachten 2006, dass Ogilvy die US Open nicht gewonnen, sondern Phil Mickelson sie verloren habe. Falsch! Ogilvy ist kein Zufalls-Major-Sieger, der 30-Jährige wird noch einige große Titel holen.

Lange Zeit stand der sich früher häufig selbst geißelnde Ogilvy sich nur selbst im Weg. Das ist inzwischen viel besser geworden. Ogilvy, der den Ball nicht nur weit schlägt, sondern auch einen der schönsten Schwünge auf der Tour hat, muss man auf der Rechnung haben.

 2 

Vijay Singh (Fidschi, Weltrangliste: Rang 10)

Wenn es nicht irgendwann dunkel werden würde, stünden die Chancen gut, dass man Vijay Singh überhaupt gar nicht mehr von der Driving Range bekommen würde. Der 45-Jährige ist "the hardest working man in golf business" und fitter als die meisten 20-Jährigen.

Zu Beginn dieser Saison hat Singh seinen Schwung radikal umgestellt und schwingt viel steiler. Normalerweise dauert es eine ganze Weile, bis sich so eine Veränderung auszahlt. Doch bei Singh sieht es so aus, als ob er schon sein ganzes Leben so steil geschwungen hätte.

"Vij" ist richtig gut drauf und ein ernsthafter Anwärter auf seinen zweiten Masters-Sieg nach 2000. Einzige Frage wie immer bei Singh: Gehorcht sein Putter?

 1 

Phil Mickelson (USA, Weltrangliste: Rang 2)

Tiger Woods' größter Gegner wird Phil Mickelson sein. Tiger vs. Phil, das wollen die Fans in den USA sehen und das könnten sie dieses Jahr auch bekommen.

Als viele schon dachten, Mickelson würde für immer der beste Spieler sein, der nie ein Major gewonnen hat, sorgte "Lefty" 2004 mit seinem Triumph in Augusta für eines der größten Golf-Highlights aller Zeiten. Sein gelochter Siegputt, sein Sprung in die Luft, seine ersten Worte an seine Kinder noch vor laufender Kamera ("Can you believe it? Daddy has won!") werden für immer unvergessen bleiben.

2007 konnte Mickelson kein Major gewinnen. Für einen Spieler seiner Klasse unbefriedigend. Diese Saison ist er vor allem mit seinem langen Spiel vielleicht so gut in Schuss wie nie, zuletzt hatte er aber einige Probleme auf den Grüns.

Auf seinen geliebten Augusta-Grüns sollte aber das Glück zurück kommen. Abgesehen davon ist Mickelson dran. Er gewann in Augusta 2004 und 2006. Muss jetzt eigentlich 2008 folgen...