Schlagabtausch ohne Sieger

Von Sebastian Hahn
Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig lieferten sich einen spannenden Fight
© getty

Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig haben zum Zweitliga-Auftakt eine unterhaltsame Partie hingelegt. Der BTSV drehte insbesondere in der zweiten Halbzeit auf und schnupperte dank Havard Nielsen sogar noch am Sieg.

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42.000 Zuschauern in der Düsseldorfer Esprit-Arena sahen zum Zweitliga-Auftakt eine spannende Partie. Düsseldorfer agierte in der Offensive lebendiger, profitierte aber von zwei Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Deniz Aytekin, der den Braunschweigern zwei Elfmeter verwehrte.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei beiden Mannschaften stehen vor Spielbeginn die Torhüter im Vordergrund. Auf Seiten der Düsseldorfer bekommt Michael Rensing den Vorzug vor Lars Unnerstall, Coach Oliver Reck will den Kampf um die Nummer eins aber offen halten.

Beim BTSV beginnt der Pole Rafal Gikiewicz im Kasten, der den nach Zürich abgewanderten Daniel Davari ersetzen soll. Zudem startet Neuzugang Vegar Eggen Hedenstad.

9.: Erwin Hoffer unterstreicht seine starke Frühform und verpasst nach einem schönen Pass von Liendl nur knapp die Führung. Schiedsrichter Aytekin pfeift zu Unrecht Abseits.

13.: Neuzugang Pohjanpalo macht direkt auf sich aufmerksam. Der Finne schnappt sich 20 Meter vor dem Tor den Ball und zieht ab. Der Ball geht aber links vorbei.

21.: Erstmals kommt Braunschweig wirklich gefährlich nach vorne. Havard Nielsen bekommt am Sechszehner den Ball und wird von Heinrich Schmidtgal gelegt. Aytekin verweigert den klaren Elfmeter.

34., 1:0, Liendl: Was ein Auftakt-Tor für die neue Saison! Halloran legt den Ball vor dem Sechszehner quer auf Liendl, der den Ball unhaltbar für Gikiewicz genau ins linke Kreuzeck setzt. Die Fortuna führt verdient.

41.: Braunschweig kommt kaum mehr aus der eigenen Hälfte. Gikiewicz kratzt in allerletzter Sekunde einen Bodzek-Kopfball aus sechs Metern noch von der Linie.

45.: Die beste Chance der ersten Hälfte für den BTSV! Korte mit einer flachen Flanke an den Fünfer, wo Nielsen schön einläuft, den Ball aber über das Tor setzt.

56.: Braunschweig wird stärker! Reichel prüft Rensing per Flachschuss aus 20 Metern. Der wirkt unsicher und kann nur mit dem Fuß klären.

60., 1:1, Reichel: Da ist der verdiente Braunschweiger Ausgleich. Korte bekommt auf der rechten Seite den Ball und flankt in den Sechszehner, wo Reichel per Direktabnahme völlig frei den Ausgleich erzielt.

65., 2:1, Benschop: Jetzt geht's Schlag auf Schlag. Gartner hebelt mit einem wunderschönen Ball die BTSV-Abwehr aus, der durchgestartete Hoffer muss nur noch quer auf den eingewechselten Benschop ablegen, der aus kurzer Distanz einschiebt.

70.: Erneut Aufregung im Strafraum der Fortuna. Rensing zieht dem eingewechselten Bakenga die Beine weg. Erneut bleibt der Pfiff von Aytekin aber aus.

84., 2:2, Nielsen: Unfassbar! Nielsen bekommt mitten im Strafraum den Ball. Umringt von Düsseldorfern wurschtelt sich der Norweger durch und stochert den Ball an Rensing vorbei ins Tor.

89.: Braunschweig setzt sich nun in der Hälfte der Fortuna fest und drückt auf das 2:3. Bakenga verfehlt eine Hereingabe von Zuck nur um Zentimeter.

Fazit: Braunschweig brauchte eine Halbzeit, um wieder auf Temperatur zu kommen. Düsseldorf ging zurecht in Führung, verlor aber im zweiten Abschnitt den Faden. Die Abwehr präsentierte sich vor allem beim 2:2 alles andere als souverän.

Der Star des Spiels: Havard Nielsen. Der Norweger war schon in der ersten Hälfte der einzige Aktivposten auf Seiten der Braunschweiger. In der zweiten Hälfte setzte er dann die ersten Nadelstiche gegen die Fortuna-Defensive, sein Tor zum 2:2 krönte seine starke Leistung.

Der Flop des Spiels: Heinrich Schmidtgal. Der Verteidiger wirkte alles andere als sicher auf der linken Seite. Beim 1:2 ließ er Korte entwischen, in der 22. Minute hatte er Glück, dass Aytekin sein klares Foul an Nielsen nicht pfiff und den Braunschweigern so einen Elfmeter verweigerte.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin. Leistete sich einige Patzer. In der neunten Minute pfiff er eine Chance von Hoffer zu Unrecht wegen Abseits ab. Viel schlimmer wiegen aber die zwei nicht gegebenen Elfmeter für Braunschweig, die dem BTSV wohl den Sieg kosteten.

Das fiel auf:

  • Die Fortuna begann forsch und beherrschte das Zentrum. Die Stürmer Erwin Hoffer und Joel Pohjanpalo bekamen immer wieder präzise Pässe aus dem Mittelfeld, die jedoch nicht zum Torerfolg führten.
  • Besonders die Neuzugänge Sergio da Silva Pinto und Joel Pohjanpalo wussten zu überzeugen. Pinto war stark im Spielaufbau, während sich Pohjanpalo immer wieder klug anbot und als Schnittstelle zwischen Angriff und Mittelfeld fungierte.
  • Die Braunschweiger ließen sich vom Düsseldorfer Sturmlauf zunehmend einengen und fanden keine Antwort auf die flinken Offensivleute wie Pohjanpalo oder Ben Halloran.
  • Die oft weit aufgerückten Innenverteidiger Dogan und Correia hatten große Probleme in der Rückwärtsbewegung, was für die flinken Düsseldorfer Halloran und Pohjanpalo große Räume schuf.
  • BTSV-Keeper Gikiewicz zeigte eine ordentliche Partie. Beim Gegentor von Liendl war er absolut machtlos, ansonsten hielt er die Eintracht mit starken Paraden wie gegen Bodzek (41.) noch in der Partie.
  • Braunschweig kam besser aus der Kabine und setzte die Fortuna gehörig unter Druck. Die Abwehr zeigte sich auf einmal deutlich wackliger als in Hälfte eins
  • Michael Rensing wirkte nicht gerade sicher in seinem Kasten. Den Schuss von Reichel wehrte er per Fuß ab und auch sonst schien der Fortuna-Keeper nicht seinen besten Tag erwischt zu haben

Fortuna Düsseldorf - Eintracht Braunschweig: Die Statistik zum Spiel