Sieg im Spitzenspiel: Hertha so gut wie durch

Von Felix Götz
Per Kluge (M.) und die Hertha siegten im Spitzenspiel gegen Eintracht Braunschweig
© getty

Nach dem klaren Erfolg über den einzigen Verfolger kann Berlin schon am kommenden Wochenende aufsteigen. Matchwinner Ronny war in zweierlei Hinsicht der Mann des Abends.

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Tabellenführer Hertha BSC hat im Topspiel der 2. Bundesliga den 18. Saisonsieg gefeiert. Das Team von Trainer Jos Luhukay setzte sich im Berliner Olympiastadion vor 55.000 Zuschauern mit 3:0 (1:0) gegen den Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig durch. Ronny (34./76.) und Adrian Ramos (55.) erzielten die Tore. Sollte Berlin auch am Freitag in Ingolstadt siegen und Kaiserslautern drei Tage später in Aue nicht gewinnen, wäre der Aufstieg bereits perfekt.

Die gute Nachricht gab es für die Fans des Hauptstadtklubs schon vor dem Anpfiff. Die Hertha gab die Vertragsverlängerung des angeblich von etlichen Vereinen umworbenen Ronny bis 2017 bekannt.

"Die Vertragsverlängerung hat ihn beflügelt", sagte Luhukay: "Ich bin aber insgesamt stolz auf meine Mannschaft." Und Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht meinte: "Wir haben eine auf die Nuss bekommen."

Niemeyer mit Gehirnerschütterung

In der achten Minute musste Berlin dann einen Schock verkraften. Kapitän Peter Niemeyer und Braunschweigs Norman Theuerkauf rasselten mit den Köpfen zusammen. Das Spiel musste daraufhin für fast fünf Minuten unterbrochen werden, weil Niemeyer benommen am Boden lag. Der 29-Jährige wurde schließlich ins Krankenhaus gebracht, dort wurde eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert. Für Niemeyer kam Alfredo Morales ins Spiel.

Auch ohne Niemeyer war Berlin das klar bessere Team, allerdings waren zwingende Aktionen lange Zeit Mangelware. In der 29. Minute hatte die Eintracht dann Glück. Der bereits mit Gelb vorbelastete Deniz Dogan foulte Ramos - Schiedsrichter Peter Gagelmann zückte nicht Gelb-Rot.

Fünf Minuten später erhielt der Bundesliga-Absteiger einen Freistoß. Ronny zog aus halblinker Position aus 19 Metern ab. Der Ball wurde abgefälscht und schlug im kurzen Eck ein. Allerdings hätte Braunschweigs Keeper Daniel Davari die Kugel durchaus halten können. "Da sehe ich nicht gut aus", gab Davari nach der Partie zu. Für Ronny war es das 15. Saisontor. Besser ist in der 2. Bundesliga nur Braunschweigs Domi Kumbela mit 17. Treffern.

Die Elf von Trainer Torsten Lieberknecht spielte schwach und kam im gesamten ersten Durchgang nur zu einer dicken Möglichkeit. Nach einem Freistoß von Kevin Kratz köpfte Ermin Bicakcic (39.) knapp links am Kasten vorbei.

Ramos mit der Vorentscheidung

Nach dem Seitenwechsel machte Berlin sofort Druck. In der 47. Minute legte Peer Kluge schön für Ronny auf, doch der schob den Ball aus 12 Metern am fast leeren Tor vorbei. Braunschweig war nun völlig durcheinander.

In der 55. Minute gaben die Niedersachsen in der Vorwärtsbewegung den Ball ab, die Hertha konterte - und wie! Ronny passte in den Lauf von Ramos, der ließ Dogan stehen, zog in den Strafraum und lupfte den Ball von rechts aus spitzem Winkel aus acht Metern ins Tor. Sein zehnter Treffer - ein herrliches Tor.

Braunschweig zu harmlos

Lieberknecht war bedient und brachte mit Orhan Ademi und Chengdong Zhang zwei frische Spieler. Und knapp 20 Minuten später ging mal was. Ademi (74.) tauchte frei vor Thomas Kraft auf, der Torhüter parierte aber stark.

In der Folgezeit kam von der Eintracht nichts mehr. Auch die Berliner nahmen nun das Tempo aus der Partie. Ein Highlight hatte die Alte Dame noch zu bieten. Ronny (76.) hämmerte einen Freistoß aus gut 16 Metern an der Mauer vorbei mittig zum verdienten 3:0-Endstand ins Tor. Diesmal konnte man Davari nicht wirklich einen Vorwurf machen.

Die Hertha führt die Tabelle nun mit vier Zählern Vorsprung auf Braunschweig an und hat den Aufstieg so gut wie sicher in der Tasche. Auch die Eintracht hat nach wie vor allerbeste Karten: Bei noch sechs ausstehenden Spielen beträgt der Abstand auf den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern zehn Zähler.

Hertha BSC - Eintracht Braunschweig: Daten und Fakten