Hansa Rostock geht (r)unter

SID
Enrico Kern kann es nicht fassen: Rostock spielt in der nächsten Saison nur noch drittklassig
© Getty

Hansa Rostock im Tal der Tränen: Der Traditionsklub hat das Relegationsduell gegen den FC Ingolstadt verloren und ist erstmals in der Vereinsgeschichte in die dritte Liga abgestiegen.

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Nach dem 0:1 im Hinspiel verlor Hansa am Montagabend im Ostseestadion gegen die Bayern nach einer schwachen Vorstellung auch das Rückspiel mit 0:2 (0:1). Dagegen kehrt Ingolstadt nach nur einem Jahr in die zweite Liga zurück.

Fabian Gerber besiegelte mit zwei Treffern (8. und 78.) Hansas Sturz ins Chaos. Rostock, vor 19 Jahren noch letzter DDR-Meister, war bisher der einzige Ostklub der nie tiefer als in Liga zwei gespielt hatte. Der Gang in die 3. Liga ist für den Ex-Bundesligisten bereits der zweite Abstieg innerhalb von zwei Jahren.

Hansa-Fans zünden Feuerwerkskörper

"Das war ein Nervenspiel. Der frühe Gegentreffer war ein Tiefschlag, von dem wir uns nicht mehr erholt haben. Wir müssen beide Spiele zusammen betrachten. Da haben wir es in Ingolstadt nicht geschafft, Druck aufzubauen", sagte Hansa-Coach Marco Kostmann.

Sein Gegenüber Michael Wiesinger war dagegen überglücklich: "Ich bin sehr stolz. In den zwei Spielen haben wir verdient gewonnen und eindrucksvoll bewiesen, dass wir in die zweite Liga wollen. Der Sieg hätte auch höher ausfallen können."

Nach dem Spiel blieb es im Stadion ruhig, davor kam es jedoch zu den ersten befürchteten Krawallen. Mehrere Feuerwerkskörper wurden von Randalierern gezündet, insbesondere der VIP-Parkplatz geriet dabei zur Zielscheibe. Außerdem blockierten die Hansa-Fans die Ausfahrt.

Ingolstadt schon früh in Führung

Der größte Teil der gut 20.000 Fans verlor schon früh den Mut, als der nach seiner Rotsperre zurückgekehrte Hansa-Kapitän Martin Retov den Ball verlor, Stefan Leitl Gerber steil schickte und dieser den Ball ins lange Ecke schob (8.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt bereits verdient, da Ingolstadt deutlich aggressiver und zielstrebiger auftrat als der Zweitligist.

Die Taktik von Hansa-Coach Marco Kostmann war bereits über den Haufen geworfen. Der neu ins Team gerückte Mittelfeldmann Kevin Pannewitz musste nach einer Viertelstunde für Stürmer Enrico Kern weichen. Rostock ließ jedoch weiterhin jeglichen Spielwitz vermissen, Gerber (19.) und Moritz Hartmann (36.) hätten für Ingolstadt sogar erhöhen können.

Lediglich Kern (42.) tauchte einmal gefährlich vor FCI-Torwart Marco Sejna auf, schoss jedoch knapp drüber. Die heimischen Fans verabschiedeten die Hansa-Elf mit einem lauten Pfeifkonzert in die Pause.

Hartmann trifft den Pfosten

Hansa begann die zweite Hälfte schwungvoll, die große Chance hatte jedoch Ingolstadt. Helgi Danielsson rettete gegen Steffen Wohlfahrt (49.) in letzter Sekunde auf der Linie.

In der Folge mühte sich Hansa verzweifelt, angesichts der limitierten Kreativität sprang zunächst jedoch nur ein Kopfball vom eingewechselten Marcel Schied (55.) heraus. Doch auch Ingolstadt ließ Chancen aus, Hartmann (65.) lief allein aufs Hansa-Tor zu, traf jedoch nur den Pfosten.

In der 78. Minute sorgte dann aber erneut Gerber für die Entscheidung. Danach verließen viele Zuschauer das Stadion, der Rest des Rostocker Anhangs pfiff die Hansa-Akteure gnadenlos aus.

Bei Rostock überzeugte lediglich Torhüter Alexander Walke. Auf Seiten der Gäste aus Ingolstadt verdienten sich Gerber und Leitl die besten Noten.

Hansa Rostock - FC Ingolstadt: Daten und Fakten