HSV laut Spiegel schon 2016 über Zweifel an Jattas Identität informiert

SID
Bakery Jatta steht beim HSV derzeit im Mittelpunkt: Hat er seine Identität gefälscht?
© getty

Der Hamburger SV hat womöglich schon vor der Verpflichtung von Bakery Jatta im Juli 2016 Untersuchungen zur Identität seines Spielers angestellt. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, belegen dies Dokumente der Enthüllungsplattform Football Leaks. Der HSV wollte sich dazu auf SID-Anfrage zunächst nicht äußern.

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Laut des Spiegel-Berichts soll ein Spielerberater einen HSV-Mitarbeiter bereits am 18. Januar 2016 auf Zweifel an der Identität Jattas hingewiesen haben.

Ein Klubangestellter habe daraufhin versucht, den Spuren nachzugehen. Belastende oder entlastende Beweise habe er nicht gefunden. Sein "Hauptverdacht" sei, schrieb er laut Spiegel-Angaben Ende Januar 2016 in einer Mail, "dass es sich bei dem Spieler tatsächlich um Bakary Daffeh handeln könnte".

Nach dem Bericht der Sport Bild, der Zweifel an Jattas Identität und Alter aufwarf, hatte HSV-Sportdirektor Jonas Boldt am Donnerstag mitgeteilt, dass Jatta dem Klub "die Korrektheit seiner Passangaben noch einmal bestätigt" habe: "Wir stehen voll hinter Bakery."

Der Kontrollausschuss des DFB sowie das Bezirksamt Hamburg-Mitte haben in dem Fall Ermittlungen aufgenommen, der 1. FC Nürnberg legte Einspruch gegen die Wertung des Punktspiels vom Montag (0:4) ein.

Am Freitag meldete die Bild zudem, dass Jattas Aussage, wonach er in Gambia bei keinem Verein gespielt habe, offiziellen FIFA-Aufzeichnungen widerspricht. Jatta wird im Transfer-Registrierungs-System des Weltverbandes von Februar 2014 bis Juni 2016 bei einem Erstligisten in Gambia geführt.

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