1. FC Köln in der Kaderanalyse vor der Saison 2018/19: Gelingt so der Wiederaufstieg?

Von Julian Wessel
Markus Anfang ist neuer Trainer beim 1. FC Köln.
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1. FC Köln: Die Situation in der Abwehr

Personal: Jorge Mere, Frederik Sörensen, Lasse Sobiech, Rafael Czichos, Yann Aurel Bisseck, Jonas Hector, Jannes Horn, Tim Handwerker, Benno Schmitz, Matthias Bader

Fragezeichen: keine

Kandidaten: Alex Kral

Situation: Derzeit stehen für die Innenverteidigung fünf Spieler unter Vertrag, die sich um zwei Plätze streiten werden. Die beiden etablierten Mere und Sörensen hegen weiterhin Abwanderungsgedanken. Neben Bisseck hat der FC mit Czichos und Sobiech zwei der besten Innenverteidiger der vergangenen Zweitliga-Saison verpflichtet.

Czichos, den sein ehemaliger Kieler Trainer gleich mit in die Domstadt nahm, füllte bereits in den Testspielen die Rolle des linken Innenverteidigers aus. Es ist davon auszugehen, dass er dies auch zum Saisonstart tun wird. Er ist als einziger Linksfuß in der Innenverteidigung wichtig für die Spieleröffnung und zudem der einzige, der die Spielidee seines Trainers bereits gut kennt.

Auch Sörensen wäre allemal zuzutrauen, diese Rolle zur Zufriedenheit seines Coaches auszufüllen. Der Däne war bereits in den vergangenen drei Erstliga-Spielzeiten des Effzeh großteils Stammspieler, wenn er auch im Vorjahr in seinen Leistungen deutlich abfiel.

Nicht klar ist jedoch, ob Sörensen weiterhin beim FC bleibt. Er würde lieber erstklassig spielen, der Verein ihm wohl keine Steine in den Weg legen. Einen neuen Klub konnte er jedoch bislang nicht finden. Mit Bisseck steht ein Youngster als Ersatz bereit, der intern sehr geschätzt wird und als Rohdiamant gilt. Mit einer schnellen Entscheidung Sörensens ist allerdings nicht zu rechnen.

Die beiden übrigen Innenverteidiger Mere und Sobiech kämpfen um den zweiten Stammplatz. Dabei ist jedoch auch bei Mere noch nicht sicher, ob er bleibt. Nachdem bislang niemand die festgeschriebene Ablösesumme von 12,5 Millionen Euro zu zahlen bereit scheint, ist derzeit sogar eine Vertragsverlängerung im Gespräch.

Körperlich hat der 21-jährige Spanier noch Aufholbedarf, schon im Trainingslager musste er Extraschichten einlegen. Dennoch wissen die Geißböcke durchaus um Meres spielerische Qualitäten. Diese könnten auch zum Vorteil gegenüber Sobiech werden. Aktuell aber dürfte Abwehrhüne Sobiech mit seiner Kopfball- und Zweikampfstärke sowie jahrelangen Zweitligaerfahrung die Nase vorn haben.

Sollten Sörensen und Mere noch gehen, könnte Sportdirektor Armin Veh über einen weiteren Neuzugang nachdenken. Ein Kandidat wäre der tschechische U21-Nationalspieler Alex Kral, dem in der vergangenen Saison der Durchbruch beim FK Teplice gelang. Krals Berater bestätigte bereits, dass er Gespräche mit dem FC geführt habe.

Als linker Verteidiger ist Kapitän Hector vorgesehen, der nach einigen Spielen auf der Sechs auf seine Stammposition zurückkehren soll. Der erste Ersatz des Nationalspielers wäre Jannes Horn, der den Verein allerdings verlassen will. Bei einem guten Angebot ist der Effzeh durchaus gesprächsbereit.

Dann bliebe Handwerker die Ersatzrolle. Der 20-Jährige, der vor der vergangenen Saison aus der Leverkusener Jugend gekommen war, weist im defensiven Eins-gegen-eins sowie im taktischen Verhalten aber noch Schwächen auf.

Auf der rechten Seite stehen mit Schmitz und Bader zwei Neuzugänge zur Verfügung. Während Schmitz in der vergangenen Saison nur zu zwei Kurzeinsätzen für RB Leipzig kam, war Bader Stammkraft beim Karlsruher SC, der die beste Abwehr der 3. Liga stellte.

Bader ist ein schneller, agiler Spieler und interpretiert die Position offensiver als sein neuer Vereinskollege. Auch wenn Schmitz als leichter Favorit gilt, wird sich Anfang wohl erst kurz vor Saisonbeginn auf einen Rechtsverteidiger festlegen.