Atalan: "Fußball nicht entemotionalisieren"

SID
Ismail Atalan übernahm vor der Saison die Zügel beim VfL Bochum
© getty

Trainer Ismail Atalan vom VfL Bochum warnt vor künstlicher Überhöhung der Arbeitsweise von Trainern seiner Generation und modernen Spielideen junger Coaches.

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"Es ist gut, dass wir den Fußball weiterentwickeln, um das Maximum herauszuholen. Aber wir müssen aufpassen, dass wir den Fußball nicht entemotionalisieren. Der Fan muss uns noch verstehen können - bewusst irgendwelche Begriffe reinwerfen, um als Erfinder einer neuen Fußballvokabel zu gelten, ist Quatsch", sagte der 37-Jährige im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Als ein Nutznießer des momentanen Trends zu jungen Coaches im Profi-Fußball sieht Atalan die Entwicklung natürlich positiv. "Früher", meinte der erst kurz vor Saisonstart von Drittligist Sportfreunde Lotte nach Bochum gewechselte Trainer mit Blick auf Alter, Erfahrung und Namen gestandener Kollegen, "gab es einen Kreis mit bestimmten Vorgaben. Es gab deshalb auch nur eine bestimmte Anzahl an Ideen. Wenn es einen fähigen, erfolgshungrigen Menschen gibt, sollte ein Verein den Mut haben, den Kreis zu verlassen."

Generell hält Atalan die Generation seiner Kollegen um den noch sieben Jahre jüngeren "Trainer des Jahres" Julian Nagelsmann von Bundesligist 1899 Hoffenheim für "europaweit einmalig". Die entstandene Situation ist aus seiner Sicht ein Resultat der verstärkten Investitionen im deutschen Fußball in die Ausbildung von Spielern und Trainern gleichermaßen: "Davon werden wir sehr lange profitieren."

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