De Maiziere: Gewalt ist inakzeptabel

SID
Bei dem Relegationsspiel zwischen 1860 München und Jahn Regensburg kam es zu Ausschreitungen
© getty

Für Bundesinnenminister Thomas de Maizière wäre die Abschaffung der Relegation angesichts der jüngsten Fan-Ausschreitungen keine Lösung. "Gewalt durch angebliche Fußballfans ist in jeder Hinsicht inakzeptabel", sagte der für den Sport zuständige CDU-Politiker dem kicker: "Ich habe Zweifel, dass eine Änderung der sportlichen Abläufe und Regeln eine Lösung ist."

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In beiden Relegationen hatte es zum Abschluss der Saison erhebliche Sicherheitsprobleme gegeben. Nach der Partie zwischen Eintracht Braunschweig (2. Liga) und Bundesligist VfL Wolfsburg war es zu einem Platzsturm gekommen. Im entscheidenden Spiel zwischen Zweitligist 1860 München und Jahn Regensburg (3. Liga) hatten Randalierer eine Spielunterbrechung provoziert. Sitzschalen und Eisenstangen flogen auf den Platz.

"Wer Ordner und Polizisten attackiert, ist in Wahrheit kein Fußballfan und gehört nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel. (...) Die Täter schaden ihrem Verein, und sie schaden dem gesamten Fußball", sagte de Maizière, für den eine "noch stärkere Vernetzung aller Beteiligten" ein Lösungsansatz ist.

"Wichtig ist die konsequente Strafverfolgung. Es handelt sich in diesen Fällen um Gewalttaten und um Gewalttäter und somit Straftäter. Die Vereine müssen konsequent sein im Aussprechen von Stadionverboten und in deren Kontrolle", sagte er: "Ein weiterer Baustein, auf den ich setze, sind die Selbstregulierungsprozesse innerhalb der Fanszenen."

De Maiziere: Bundesland ist verantwortlich

Das Gewaltproblem sei aber nicht nur auf den Fußball zu reduzieren. "Wir sind hier alle als Gesellschaft gefragt und gefordert, der zunehmenden Verrohung und vor allem jeder Form von Hass und Gewalt entschieden entgegenzutreten, auf unseren Straßen und im Internet", sagte er: "Ich möchte den Anstieg der Gewaltdelikte im letzten Jahr als einen Weckruf nutzen. Einen Weckruf an uns alle, Respekt, Maß und Gewaltlosigkeit in unserer Sprache und unserem Handeln wieder mehr zur Geltung zu bringen und das Problem nicht nur allein Polizei und Justiz zu überlassen."

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Zudem bekräftigte der Innenminister, dass weiterhin der Staat für die Polizeikosten aufkommen müsse. "Wir bleiben dabei: Der Staat, im Fall von Veranstaltungen konkret das jeweilige Bundesland, ist für die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger zuständig. Das gilt selbstverständlich auch für die Sicherheit bei Fußballspielen", sagte er.

Das Bundesland Bremen verschickte zuletzt Gebührenbescheide an die Deutsche Fußball Liga (DFL), um die Mehrkosten bei Risikospielen in Rechnung zu stellen. Das Bremer Verwaltungsgericht hatte das Mitte Mai in erster Instanz als "rechtswidrig" verurteilt.

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