Zu gut für Liga 2, zu schwach für Liga 1

Der VfB Stuttgart sucht auf einigen Positionen noch neue Spieler
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Abwehr

Personal: Timo Baumgartl, Benjamin Pavard, Jerome Onguene, Marcin Kaminski, Emiliano Insua, Jean Zimmer

Offene Positionen: Linksverteidiger, Innenverteidiger, Rechtsverteidiger

Kandidaten: Felix Passlack, Andy Najar, Fabiano, Ivan Balliu, Holger Badstuber

Situation: Im Vergleich zur VfB-Abwehrproblematik ist das Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" eine kleine Hinterhofbaustelle. Seit mehreren Jahren werkeln die Schwaben mit unterschiedlichen Baumeistern und unterschiedlichen Werkzeugen an der Schwachstelle herum, so richtig kitten konnte das Loch allerdings noch niemand. Alleine in der 2. Liga setzte es im Schnitt mehr als ein Gegentor pro Spiel (insgesamt 37). Schindelmeiser kündigte deshalb erneut großflächige Veränderungen an: ein Rechtsverteidiger, ein Innenverteidiger und ein Linksverteidiger sollen kommen.

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Vor allem rechts in der Viererkette drückt der Schuh. Der fest eingeplante Kevin Großkreutz brach in der Mitte der abgelaufenen Saison überraschend weg und hinterließ trotz überschaubaren Leistungen eine Lücke. Den weiteren Rechtsverteidigern im Kader, Jean Zimmer und Florian Klein, der Stuttgart ablösefrei verlässt, traute VfB-Coach Hannes Wolf die Aufgabe auf Dauer nicht zu und zog Innenverteidiger Benjamin Pavard nach außen. Der Franzose machte seine Aufgabe defensiv zwar ordentlich, setzte allerdings keine offensiven Impulse. Das soll sich in der neuen Saison ändern. Mit Felix Passlack, den Wolf noch aus seiner Dortmunder Zeit kennt, Andy Najar (RSC Anderlecht) und Fabiano (Palmeiras) stehen drei Kandidaten auf der Liste.

Durch einen neuen Rechtsverteidiger ist der hoch veranlagte Pavard frei für die Position in der Innenverteidigung. Dort sollte um Timo Baumgartl eigentlich eine neue Abwehr aufgebaut werden. Doch vor allem gegen Ende der vergangenen Saison leistete sich der Stuttgarter Jung den ein oder anderen Wackler zu viel, sodass das Vertrauen angeknackst ist.

Für den etwas behäbig wirkenden Marcin Kaminski scheint die Bundesliga auf den ersten Blick eine Nummer zu groß, der im Winter verpflichtete Jerome Onguene machte bislang noch kein Pflichtspiel und das Missverständnis mit Toni Sunjic (wechselt zu Dinamo Moskau) wurde beendet. In welcher Konstellation Wolf deshalb spielen lässt, steht noch komplett in den Sternen. Das Duo Pavard/Baumgartl ist in Kombination wohl zu grün hinter den Ohren. Ein erfahrener Innenverteidiger würde den beiden Talenten sicher gut tun.

Links in der Viererkette ist Emiliano Insua seit zwei Jahren die Konstante im Spiel der Schwaben. Der Argentinier verpasste in seiner VfB-Zeit exakt ein Spiel. Hinter Insua wird es allerdings schnell dunkel. Denn einen wirklichen Ersatz gibt es nicht. Ein neuer Linksverteidiger soll deshalb die Abwehr-Großbaustelle abrunden.