Petersen: 'Endlich Heimat gefunden'

Von SPOX
Nils Petersen kam vom SV Werder Bremen
© getty

Nils Petersen kann einige Vereine in seiner Vita vorweisen. Carl-Zeiss Jena, Energie Cottbus, Bayern München, Werder Bremen und mittlerweile den SC Freiburg. Im Breisgau fühlt er sich wohl und will mit dem SCF noch einige Erfolge feiern.

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Mit 21 Toren hatte Petersen großen Anteil an der Zweitliga-Meisterschaft der Freiburger. Rückblickend war der Wechsel die bislang beste Entscheidung seiner Karriere. "In Bremen war ich aufs Abstellgleis geraten, hatte Angst, in der Versenkung zu verschwinden. Die Leihe nach Freiburg war meine letzte Chance auf die Bundesliga. Dann hatte ich im Sommer das Gefühl, endlich eine Heimat gefunden zu haben, einen Klub und eine Stadt, die zu mir passen - und war auf einmal zweitklassig. Das war schwer", sagte Petersen im kicker.

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Dennoch war er sich sicher, dass es kein Rückschritt bedeutet, wenn er nach seiner Leihe endgültig zum SCF wechselt. "Ich wusste, dass die Leute sich freuen, wenn ich bleibe, dass aber auch der Erfolgsdruck weiter da ist und es vielleicht mein letztes Bundesligaspiel war. Es war ja nicht abzusehen, dass die Saison so gut läuft, ich über 20 Tore schieße, wir Meister werden. Im Rückblick war es die beste Entscheidung, viele verstanden sie nicht. Spätestens nach dem Aufstieg, und wenn man sieht, dass Teams wie Hannover, die Interesse an mir hatten, absteigen, muss ich sagen: Mein Bauchgefühl hat das Pendel in die richtige Richtung ausschlagen lassen."

Dabei erfreut er sich auch der Aufmerksamkeit in der Stadt. "Ich liebe es, durch die Stadt zu gehen. Natürlich erkennen dich die Leute, dafür bekommst du ein Gefühl. Das macht einen aber auch stolz. Man genießt es, dass die Leute gerne sagen: Schau mal, da ist der Nils Petersen! Es werden Jahre kommen, wo man sich danach sehnt, dass jemand einen erkennt und sich erinnert, wer man war." Deshalb habe er noch "nie einen Autogramm-oder Fotowunsch abgelehnt".

Nur Fußball im Kopf

Während viele Profis sich in ihrer Freizeit mit anderen Themen beschäftigen, gibt es für Petersen fast nur den Fußball. " Früher habe ich von Freitag bis Montag durchgeschaut, die Woche über Champions und Europa League, einfach alles. Inzwischen verzichte ich mal auf eine Partie. Aber es ist mein Job, und ich liebe es, abends im Bett alle Ergebnisse und Statistiken zu lesen: Was haben Freunde, Bekannte, frühere Mitspieler gemacht?"

Als Stürmer hat Petersen von Haus aus eher wenig mit der Defensive zu tun. In Freiburg hat sich das ein wenig geändert. "Defensiv habe ich selten mehr gemacht. Bei den Videositzungen willst du eben nicht dasitzen und sehen, dass du wieder an der Mittellinie stehen bleibst und dafür zu Recht Feuer von den Trainern bekommst. Ich bin ein absoluter Offensivfreund und denke nicht sehr defensiv, aber wenn ich sehe, wie viele Tore wir im Umschaltverhalten erzielt haben, weil ich mal eine bessere Position hatte, hat sich mein defensiver Aufwand ausgezahlt."

"Mit SC für Furore sorgen"

Vor allem im Vergleich zu seinen früheren Teams war das eine Umstellung für Petersen. "In anderen Teams wusstest du als Stürmer, wenn du die wichtigen Tore machst, kannst du dir auch mal drei schlechte Spiele erlauben. Hier ist das erstmals in meiner Karriere anders, da muss ich jedes Mal gute Zweikampf- und Laufwerte erreichen, sonst ist der Platz ganz schnell weg. Das tut aber gut."

Für die kommende Saison hat sich Petersen mit Freiburg einige vorgenommen. "Ich freue mich daher riesig, wieder in die großen Stadien zu kommen, hoffentlich mit dem SC für Furore zu sorgen und die Punkte für den Ligaerhalt zu sammeln."

Persönlich hofft er darauf "die 100 Bundesligaspiele voll zu machen". Bislang steht er bei 91 Einsätzen im deutschen Oberhaus.

Nils Petersen im Steckbrief