Fröhling soll Abstieg verhindern

SID
Fröhling wird bis zum Saisonende Cheftrainer von 1860 München bleiben
© getty

Torsten Fröhling soll bis zum Saisonende Trainer bei 1860 München bleiben. Zum Einstand am Samstag trifft er gleich auf seine alte Liebe.

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Mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Knorrigkeit, Spaß und absolutem Siegeswillen will Torsten Fröhling den Totalabsturz von Fußball-Zweitligist 1860 München verhindern. "Ich lasse nicht mal meinen Sohn beim Schach gewinnen. Und der ist 12", sagte der neue Trainer der Löwen am Mittwoch bei seiner Vorstellung als Nachfolger von Markus von Ahlen.

Dort sprach Sportchef Gerhard Poschner dem früheren Profi (Hamburger SV, FC. St Pauli) und bisherigen Coach der U21 der Löwen das Vertrauen bis zum Saisonende aus. Dann soll für den selbsternannten Aufstiegskandidaten und aktuellen Tabellen-16. der Klassenerhalt stehen.

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Doch die Mission des "fußballverrückten Typen" (Poschner) gleicht einem Himmelfahrtskommando. 1860 hat seit dem 22. November nicht mehr gewonnen, von Ahlen sammelte in 14 Spielen nur zwölf Punkte. Dazu kommt ständige Unruhe im Umfeld, die den Verein wohl zur "Billiglösung" Fröhling gezwungen hat. Denn Poschners Kandidaten Uwe Rösler, Mike Büskens oder Uwe Neuhaus hatten ihm dem Vernehmen nach zuvor abgesagt; Neuhaus tat es öffentlich und unter ausdrücklichem Hinweis auf die "Umstände" bei 1860.

Im Umfeld des Klubs heißt es, Investor Hasan Ismaik habe sich gegen Neuhaus gestellt. Münchner Medien berichteten überdies von einer Kluft zwischen dessen Statthalter Noor Basha und Poschner einerseits sowie Präsident Gerhard Mayrhofer andererseits.

Ein Sponsor ließ sich in der "AZ" so zitieren: "Es ist ein Trauerspiel. Keine Konsequenz, kein Auftreten, keine Führung. Hier übernimmt keiner Verantwortung." In der Sport Bild klagte Löwen-Legende Werner Lorant, die Verantwortlichen lebten "auf einem anderen Stern". Poschner warf er vor, "ein Schauspieler, aber kein Sportdirektor zu sein". Und die Mannschaft, meinte Lorant, habe "nicht im Ansatz" Charakter oder Fitness.

Im ersten Spiel gegen alte Liebe

Fröhling will den verunsicherten Profis "Mut geben und dagegen angehen, dass sie mit einem Stift hinten drin spielen". Außerdem forderte er Leidenschaft, bei seinem ersten Training rief er den Spielern knurrig zu: "Ich will euren Willen sehen!" Und das gleich am Samstag gegen seine alte Liebe St. Pauli.

"Witzig", nannte Fröhling diese Konstellation, zumal der Tabellenletzte aus Hamburg vom früheren Löwen Ewald Lienen betreut wird. Fröhling bestritt drei seiner vier Bundesliga-Spiele für Pauli, für das er überdies 88-mal in der 2. Liga auflief und noch heute in der Traditionsmannschaft kickt.

Fröhling selbst nannte sich "locker", er könne "aber auch anders sein" und lege viel Wert auf Pünktlichkeit und Disziplin. Der Spaß dürfe aber nicht zu kurz kommen - außer natürlich beim Schachspiel gegen seinen Sohn.

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