Azemi: "Dankbar, dass ich noch lebe"

SID
Ilir Azemi (l.) kämpft sich nach seinem Autounfall wieder zurück
© getty

Der 7. August stellte das Leben von Ilir Azemi auf den Kopf. Kurz nach vier Uhr morgens verunglückte der Profi von Zweitligist SpVgg Greuther Fürth in Nürnberg mit dem Auto. Der 22 Jahre alte Stürmer zog sich schwere Verletzungen zu, darunter eine Lungenquetschung und einen Beckenbruch.

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40 Minuten war Azemi in seinem Wagen eingeklemmt, nun kämpft der Kosovare um sein Comeback.

"Ich mache super Fortschritte", sagte Azemi der Sport Bild und berichtete aus seiner Reha: "Ich arbeite jeden Tag fünf Stunden, Fahrradfahren und Krafttraining gehen schon wieder sehr gut." Das Wichtigste sei allerdings etwas anderes: "Vor allem bin ich jeden Tag dankbar, dass ich noch lebe."

Auch wenn die Verletzungen nicht unmittelbar lebensbedrohlich waren, für Azemi hat sich durch den Unfall mental viel geändert. "Ich weiß jetzt, dass das Leben vom einen auf den anderen Moment vorbei sein kann. Das hat mich reifer gemacht. Ich weiß viel mehr zu schätzen, was ich für einen großartigen Job habe", sagte der Stürmer.

"Es tut immer höllisch weh"

Bis er diesen Job wieder ausüben darf, könnte aber noch einige Zeit vergehen. Vor allem die Verletzung des Beckens habe ihm große Probleme bereitet: "Ob du dich nach vorne oder nach hinten beugst, immer tut es höllisch weh."

Die Ärzte haben ihm gesagt, "vor 15 Jahren hätte ich damit noch ein halbes Jahr gelegen, ohne etwas machen zu können". Jetzt habe er bereits nach vier Monaten keine Einschränkungen mehr.

Aber nicht nur wegen der physischen Verletzungen war die Zeit direkt nach dem Unfall schwer für Azemi. Sein Glaube half ihm dabei vor dem schwerem Eingriff am Becken sechs Tage später: "Mir ging viel durch den Kopf, aber Angst hatte ich nicht mehr. Ich bin sehr gläubig. Da denkt man: Wenn ich den den Unfall überlebt habe, werde ich auch die Operation überleben."

"Das liegt in Gottes Händen"

Auch auf den Beistand seiner Profikollegen konnte sich Azemi verlassen. Zwei seiner Fürther Mitspieler kamen unter dem Vorwand, sie wären seine Cousins, sogar bis ans Krankenbett. "Mir haben Vereine geschrieben, Fans, Spieler, Manager oder Trainer", berichtete er zudem.

Nach seiner Genesung will er den Schritt zurück in den Profi-Fußball machen. "Natürlich hoffe ich, noch mal Bundesliga zu spielen, aber ich habe keinen Zeitplan", sagte Azemi vorsichtig: "Man muss abwarten. Das liegt in Gottes Händen."

Auch eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags beim Kleeblatt ist Nebensache: "Das Wichtigste ist jetzt, wieder fit zu werden. Dann kommt alles andere auch wieder von selbst."

Ilir Azemi im Steckbrief

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