Neururer rüstet auf

SID
Peter Neururer steht mit dem VfL auf Platz eins
© getty

Die Fans des VfL Bochum sollten sich die aktuelle Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga einrahmen. Denn alleiniger Spitzenreiter im Profigeschäft waren die Westfalen zuletzt vor acht Jahren am 14. Mai 2006. Es war das Saisonfinale, und der VfL feierte den fünften Aufstieg ins Oberhaus. Inzwischen träumen die ersten Fans nach vier Runden der neuen Spielzeit bereits von einem Déjà-vu.

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"Der Grad der Zufriedenheit ist momentan kaum zu bemessen", sagte Trainer Peter Neururer nach dem 2:1 am Sonntag beim Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig. Seither führen die Bochumer aufgrund eines mehr geschossenen Tores ein Feld von sechs punktgleichen Mannschaften an. Bereits am zweiten Spieltag durfte der VfL - allerdings punkt- und torgleich mit der SpVgg Greuther Fürth - kurz an Platz eins schnuppern.

"Aber wir können jetzt knapp zwei Wochen die Tabellensituation genießen und treffen dann im Spitzenspiel auf den Karlsruher SC, wobei ich auf regen Zuschauerzuspruch hoffe", ergänzte Neururer. Zumal er im Heimspiel nach der Länderspielpause am 12. September möglicherweise ein verstärktes Team aufs Feld schicken kann.

Forsell kehrt nach Deutschland zurück

Denn so umtriebig wie die Profis derzeit auf dem Rasen, präsentierten sich auch die Chefetage mit Sportvorstand Christian Hochstätter. Im ehemaligen Bundesliga-Profi Mikael Forssell (33/HJK Helsinki) wurde zunächst eine Alternative für die Offensive ablösefrei verpflichtet, allerdings könnte es bei Torjäger Simon Terodde angesichts von bereits sechs Liga-Treffern derzeit besser nicht laufen.

Darüber hinaus setzt der VfL auf Leiharbeit, denn das Budget für die Lizenzspieler ist auf sieben Millionen Euro begrenzt. Das Preis-Leistungs-Prinzip genießt deshalb allerhöchste Priorität. Allerdings winken weitere Geldspritzen aus dem DFB-Pokal, in dem Bochum in der 2. Runde beim Drittligisten Dynamo Dresden antreten muss.

Doch das ist Zukunftsmusik. Folglich kommen der 19 Jahre junge Malcom Cacutalua von Bayer Leverkusen sowie der österreichische U21-Nationalspieler Michael Gregoritsch und Mittelfeldakteur Tobias Weis (29) von 1899 Hoffenheim zunächst auf Leihbasis.

Ziele bleiben bestehen

Trotz der komfortablen Situation wollen die Verantwortlichen in Bochum die Saisonziele nicht korrigieren. Neururer und Hochstätter sprechen noch immer von einem einstelligen Tabellenplatz, nachdem der VfL in den vergangenen drei Spielzeiten in der Nähe der Abstiegsplätze dümpelte. Das Spiel in Braunschweig hatte Neururer als "Tendenzspiel" ausgerufen. Danach wisse man, wohin die Reise gehe.

Neururer machte eine deutliche Entwicklung im Kader aus, wenngleich seine Mannschaft nach dem 2:1 "einige Dinge total falsch gemacht" habe. "Unser Sportvorstand Christian Hochstätter hat mir gesagt, dass wir ein Spiel von gleicher Qualität in der vergangenen Saison noch verloren hätten", so der VfL-Coach.

Engagement, Einstellung und Euphorie stimmen bei den Blau-Weißen. Die Bestätigung ist aktuell in der Tabelle abzulesen. Aber in Bochum weiß man auch um den weiten, steinigen Weg zurück ins Fußball-Oberhaus, in dem der Revierklub zuletzt von 2006 bis 2010 vertreten war.

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