Ismael: "Muss schon mal schlucken"

Von Adrian Franke
Valerien Ismael hat eine schwierige Aufgabe zu bewältigen
© getty

Der 1. FC Nürnberg befindet sich unter seinem neuen Trainer Valerien Ismael nach zwei Siegen und zwei Pleiten noch in der Findungsphase. Zu seinem 100-tägigen Amtsjubiläum zog der Franzose jetzt ein erstes Zwischenfazit und zeigte sich von der Herausforderung überrascht.

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Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Erzgebirge Aue folgten Pleiten im Derby gegen Fürth (1:5) sowie gegen den FSV Frankfurt, schnell folgte heftige Kritik. "Ich wusste ja, dass ich zu einem Traditionsverein wechsle", betonte Ismael zwar gegenüber der "Bild", fügte aber hinzu: "Mir war klar, dass man es dann auch mit Emotionen und Unruhe zu tun haben kann. Dass man es so schnell erlebt, war nicht abzusehen."

Er habe somit "einen Crash-Kurs bekommen. Wenn es einen mit aller Wucht trifft, muss man schon mal schlucken." Das mussten auch die vielen jungen Spieler im Club-Kader erst begreifen, "doch sie lernen jeden Tag dazu. Das merkt man deutlich in der Kabine. Und es ist jetzt nicht so, dass sie traumatisiert sind und Angst haben, auf dem Platz zu stehen."

Ismael: "Hier gibt es fast nur Extrem"

Immerhin könne die Mannschaft so reifen, und auch Ismael selbst musste erst die Identität des Klubs begreifen: "Hier gibt es fast nur Extreme. Aber das macht auch den Charme dieses Vereins aus, weil man weiß, dass man es schnell wieder drehen kann. Mit einer guten Leistung kann man viel wieder gut machen."

So geschehen mit dem jüngsten 4:0 gegen Union Berlin. "Die Tage nach dem Union-Spiel waren sehr angenehm, weil man gemerkt hat, wie der Druck nachgelassen hat. Dieses Spiel ist der Maßstab für die kommenden Partien. Trotzdem haben wir im Hinterkopf immer das, was wir erlebt haben. Das hält uns wach."

Dennoch sei die Marschrichtung klar. Die Mannschaft müsse, so Ismael weiter, "Zweitliga-Fußball" spielen. Im Klartext heiße das: "Zweikämpfe annehmen, die Laufleistung muss stimmen und konsequent auf den zweiten Ball spielen, da passieren die meisten Fehler. Wenn man das gemacht hat, wird sich die Qualität durchsetzen."

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