Bader: Mache weiter - vorerst

Von Adrian Franke
Martin Bader glaubt weiterhin an Nürnbergs Trainer Valerien Ismael
© getty

Vor der Mitgliederversammlung am Dienstag hat sich Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader zu seinen Rücktrittsandeutungen sowie den entsprechenden Forderungen aus dem Aufsichtsrat geäußert. Zumindest vorerst will der 46-Jährige beim Club weitermachen, zudem glaubt er vor dem Montagabendspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nach wie vor an Trainer Valerien Ismael.

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Nach dem 0:3 in Heidenheim am Mittwochabend, der fünften Nürnberger Pleite in den letzten sechs Spielen, hatte Bader noch öffentlich mit seinem Rücktritt kokettiert. Gegenüber dem "Kicker" stellte er jetzt klar: "Es ist völlig normal, dass es Phasen gibt, in der man sich als Verantwortlicher fragt: Was ist das Beste für mich selbst und den Verein, würde mein Rücktritt dem Club helfen?"

Diese Frage habe er sich nach dem Spiel in Heidenheim gestellt, "und ich habe unseren Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Schramm und andere Personen im Verein mit in meine Überlegungen einbezogen. Es ging mir nie darum davonzulaufen, ich wollte einfach etwas Druck vom Kessel nehmen. Nach den Gesprächen habe ich mich entschlossen, vorerst weiterzumachen."

Rücktrittsforderung nicht überraschend

Gleichzeitig werden die Rücktrittsforderungen aus dem Aufsichtsrat aber lauter - so hatte AR-Mitglied Günther Koch am Donnerstag öffentlich Baders Rücktritt gefordert. "Vor drei Wochen hat Koch gemeinsam mit Herrn Schamel meine Entlassung gefordert, nun wollte er meinen Rücktritt. Ich klebe nicht an meinem Stuhl, aber ich lasse mich auch nicht vorführen", stellte der 46-Jährige klar.

So wolle er "nach fast elf Jahren als Sportdirektor und Sportvorstand nicht hinausgeworfen werden, sondern eigenständig Entscheidungen treffen können, und zwar unter sachlicher Abwägung, was dies für den FCN im Tagesgeschäft und für die weitere Zukunft bedeutet".

"Keine andere Wahrheit als die Ergebnisse"

Schließlich dürfe man die Mannschaft trotz allem noch nicht abschreiben: "Nach diesem riesigen Umbruch ist es viel zu früh, den Stab über die Mannschaft zu brechen. Wir stecken in einer Spirale, aus der nur schwer rauszukommen ist, aber es ist auch nicht unmöglich. Ein Kraftakt, ein glückliches 1:0 gegen Kaiserslautern, und alles kann sich schnell drehen. Im Fußball gibt es eben keine anderen Wahrheiten als die nackten Ergebnisse."

Obwohl die beim Club, der vor dem Spiel gegen Lautern mit sechs Punkten aus sieben Spielen Tabellenvorletzter ist, zuletzt überhaupt nicht stimmten, glaubt Bader zudem weiter an Trainer Ismael: "Es gibt unzählige Beispiele im Fußball, wie sich Trainer aus scheinbar verfahrenen Situationen noch befreit haben."

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