Alpen-Klopp, ein Chemiker & Mr. Lilien

Von Jan Zesewitz
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Alois Schwartz - Vom Heilsbringer zum Buhmann

"Trainer raus"-Rufe musste Alois Schwartz vergangenes Wochenende über sich ergehen lassen, denn der SV Sandhausen sah bei der 0:3-Klatsche zuhause gegen Ingolstadt nicht gut aus. In der Tabelle reicht es bisher nur zum ernüchternden 17. Platz. "Unter Alois Schwartz spielt der SV Sandhausen keinen Fußball mehr", sagt ein Fan der "Rhein-Neckar-Zeitung".

Das klang vergangenes Jahr noch ganz anders. Im Pokal erreichten die Sandhausener das Achtelfinale, nachdem sie in der ersten Runde den Bundesligisten Nürnberg im Elfmeterschießen besiegten und in der zweiten Runde den SC Wiedenbrück 2000 mit 3:1. In der Liga stand am Ende Platz zwölf zu Buche, mit dem Abstieg hatten die Kurpfälzer schon früh nichts zu tun.

Eigentlich hätte der SV Sandhausen nach Platz 17 im Jahr 2013 in der dritten Liga spielen müssen. Doch Duisburg erhielt keine Lizenz für die zweite Liga und der SVS durfte bleiben. Kein einfacher Start für den neuen Coach Alois Schwartz. Der war zuletzt mit Rot-Weiß Erfurt 13. in der dritten Liga geworden und musste dann mit Sandhausen erst für Liga drei und dann doch für eine Spielklasse höher planen.

Vertragsverlängerung für den "Heilsbringer"

Trotz dieser Ausgangslage hatte Schwartz Erfolg, nach der Saison 2013/14 mit Rang 12 wurde sein Vertrag um zwei Jahre bis 2016 verlängert. Am Kader wurde daraufhin recht wenig verändert, die Vereinsführung vertraute dem Trainer und den vorhandenen Spielern.

Nach dem missglückten Saisonstart ist die einhellige Meinung in Sandhausen, dass das nicht mehr gut genug ist. "Der Trainer kann nur defensiv", weiß der unzufriedene Fan. Letzte Saison schoss Sandhausen nur 29 Tore, diese Saison sind es bislang magere zwei.

Es ist richtig, dass das 4-5-1, das Schwartz bevorzugt spielen lässt, sehr defensivorientiert ist. In der vergangenen Saison schien das der Schlüssel zum Erfolg, denn im Jahr zuvor hagelte es 66 Gegentore - der schwächste Wert der Liga 2012/13.

Vielleicht haben die Gegner dieses System jetzt geknackt. Alois Schwartz wird sich etwas einfallen lassen müssen, wenn er die Fans im ausgebauten Stadion in Sandhausen zufrieden stellen möchte. Sonst könnte sich auch die Vereinsführung nach anderen Kandidaten umsehen.

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