Leipzig nun doch in Liga zwei

SID
Nach dem sportlichen Aufstieg kann RB nun auch die Lizenz feiern
© getty

Der Streit ist beigelegt, RB Leipzig kann seinen raschen Marsch in Richtung Bundesliga fortsetzen. Der Klub hat die Bedingungen der DFL für den Erhalt der Lizenz nun doch erfüllt und wird definitiv in der 2. Liga spielen. Großes Ziel ist der schnelle Aufstieg in die Bundesliga.

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"Durch die verbindliche Erklärung, seine Gremien künftig mit mehrheitlich unabhängigen Persönlichkeiten zu besetzen sowie das bisherige Logo mit Blick auf die Anforderungen der UEFA zu verändern, hat der Klub die wesentlichen Voraussetzungen zur Teilnahme am Spielbetrieb im Konsens erfüllt", sagte Harald Strutz, der Vorsitzende des DFL-Lizenzierungsausschusses: "Einer Lizenzierung steht daher nichts mehr im Wege."

Die sportlich durch Rang zwei in der 3. Liga bereits aufgestiegenen Leipziger hatten die Zweitliga-Lizenz bislang nur unter Bedingungen erhalten. Demnach mussten das Vereinslogo geändert, die Mitgliedschaft im Klub vereinfacht und die Führungsstrukturen verändert werden.

Leipzig hatte sich zunächst heftig gegen die Bedingungen gewehrt und zweimal bei der DFL Beschwerde eingelegt. Am Donnerstag hatte sich nun erstmals der Lizenzierungsausschuss der DFL mit dem Fall beschäftigt.

Vorbereitungen auf Liga 2 beginnen

In der sächsischen Messestadt sorgte die Meldung für große Erleichterung. "Die Entscheidung freut uns vor allem für unsere großartigen Fans und unsere Mannschaft, die sich nun unbeschwert auf spannende Spiele in der 2. Bundesliga freuen können", teilte RasenBallsport mit: "RB Leipzig wird nun in allen Bereichen mit Hochdruck den Start in die 2. Bundesliga vorbereiten."

Die DFL hatte zuvor kritisiert, dass das Logo des Klubs zu sehr an den Hauptsponsor erinnere. Zudem sei der Jahresbetrag von 800 Euro exorbitant hoch und erlaube keine normale Mitgliederaufstockung.

Außerdem seien alle wichtigen Führungspositionen im Klub durch Vertreter des Großsponsors besetzt. Damit unterlaufe der Klub den Geist der 50+1-Regel im deutschen Fußball, wonach kein Investor die Stimmenmehrheit bei einem Klub haben dürfe.

"Mit den jetzt vorgelegten Erklärungen und deren fristgemäßer Umsetzung bewegt sich der Verein im Rahmen der Satzungsvorgaben sowie der Statuten des Ligaverbandes", sagte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig ergänzte: "Der Satzung des Ligaverbandes liegt das Leitbild eines offenen Vereins zugrunde. Die nun zugesagten Änderungen der Mitwirkungs- und Gestaltungsrechte der Vereinsmitglieder erfüllen diese Anforderung."

Wichtig für den Ostfußball

Leipzigs Groß-Sponsor Dietrich Mateschitz hatte zunächst mit "Fassungslosigkeit und Unverständnis" auf die Ablehnung der ersten Beschwerde reagiert. Der Brause-Milliardär beklagte, dass sein Unternehmen einen "Entmündigungsantrag" unterschreiben müsste, obwohl es dreistellige Millionenbeträge in das Leipziger Fußball-Projekt investiert habe.

Der 69-Jährige hatte sich zunächst wenig kompromissbereit gezeigt und das Verfahren als "unsittlich" bezeichnet. Der österreichische Getränke-Produzent hatte erklärt, dass man zwar "immer noch auf einen Konsens" hoffe, allerdings wolle man auch "niemanden zwangsbeglücken, das haben wir ehrlich gesagt auch nicht notwendig".

Der DFB hatte stets auf eine Einigung gehofft, um auch den sportlichen Niedergang des Fußballs im Osten aufzuhalten. Mit Dynamo Dresden und Energie Cottbus sind gerade zwei Vereine aus den neuen Bundesländern sportlich aus der 2. Liga abgestiegen.

Leipzig kann als Aufsteiger den Verlust ein wenig auffangen, auch wenn insbesondere Traditionsvereine aus dem Osten stets gegen das Leipziger Fußball-Projekt wetterten und von "Kunstprodukt" und "Retortenverein" sprachen.

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