Helmes: "Hatte die Lust verloren"

Von Adrian Bohrdt
Patrick Helmes hatte für Wolfsburg in zweieinhalb Jahren nur 30 Pflichtspiele absolviert
© getty

Patrick Helmes fühlt sich nach seiner Rückkehr zum 1. FC Köln wohl und gab in der "Sport Bild" Einblicke in seine Gefühlslage: Vor dem Wechsel in die Domstadt hatte er einen schweren Stand. Jetzt will der 29-Jährige in die Bundesliga zurückkehren. Er sieht Mannschaft und Verein im Vergleich zu seinem Abschied 2008 intakt.

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Nachdem er, auch bedingt durch einen Kreuzbandriss, für Wolfsburg in zweieinhalb Jahren nur 30 Pflichtspiele absolviert hatte, spürte Helmes nicht mehr das Vertrauen von VfL-Trainer Dieter Hecking: "Er hat mir gesagt, dass ich gut drauf bin und es langsam Zeit ist, dass ich zurückkehre. Aber du spürst als Spieler irgendwann, ob er auf dich setzt und dir vertraut, auch wenn es mal nicht so gut läuft."

Dafür sei ausgerechnet Ivica Olic, sein damaliger Konkurrent beim VW-Klub, ein gutes Beispiel: "Der hat die ersten Spiele auch nicht gut gespielt, hat aber das Vertrauen bekommen und trifft jetzt. Das Gefühl hatte ich nicht, dass ich noch mal aufgestellt werde, wenn ich eine schlechte Leistung bringe. Aber genau das brauche ich. Ich war an einem Punkt, an dem ich die Lust verloren hatte."

Zwar verdiene er in Köln weniger als bei den Wölfen, habe das aber gerne in Kauf genommen: "Wo kann man besser einen Neuanfang starten als dort, wo man sich wohlfühlt? Das ist eine geile Aufgabe, mit diesem Klub, der in die Bundesliga gehört, die Rückkehr zu schaffen." Daher kann sich der Mittelstürmer einen langfristigen Verbleib beim FC vorstellen: "Ich plane nicht, noch mal zu wechseln."

Helmes ledert gegen früheres Köln-Team

Ein Grund für Helmes' Treuebekenntnis ist auch die Mannschaft, gerade im Vergleich zu seinen Erinnerungen an 2008, als er den Effzeh verließ: "In der Mannschaft hatten wir damals schwierige Charaktere, die auch mal Dummheiten gemacht haben. Einzelne Akteure haben die Spiele mit ihrer Qualität entscheiden, zum Beispiel Novakovic, Antar oder ich."

Die Spieler seien daher erst "vier Wochen vor Saisonende als Mannschaft zusammengewachsen. Presse und Verein haben gegeneinander gearbeitet, und im Verein war ständig Unruhe." Das habe sich mittlerweile geändert: "Jetzt verstehen sich hier alle gut, keiner hat schlechte Laune, die Jungs sind charakterlich einwandfrei. Wichtig ist, dass es hier kein Chaos mehr gibt und auch im Hintergrund jeder in Ruhe seinen Job macht."

Patrick Helmes im Steckbrief