Hertha mit BVB-Rezept gegen Braunschweig

Von Adrian Bohrdt
Im Hinspiel trennten sich Braunschweig und Berlin 1:1. Die Treffer erzielten Kruppke (l.) und Ramos
© getty

Das große Ziel Aufstieg fast geschafft, das kleine Ziel Meisterschaft dennoch fest im Visier: Am Montagabend (Mo., 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) will Spitzenreiter Hertha BSC gegen Verfolger Eintracht Braunschweig eine Vorentscheidung im Kampf um die Zweitliga-Schale. Die ist Braunschweig eigentlich egal, mit einem Punkt will sich die Eintracht dennoch nicht zufrieden geben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Das ist eins der größten Spiele der letzten Jahre. Wenn man bei so einem Spiel dabei sein kann, will man auch gewinnen", ordnete Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht das Spiel seines Teams bei der Hertha ein. Mit einem Sieg könnte die Eintracht Berlin als Tabellenführer ablösen. Dennoch betonte Lieberknecht, es sei egal, "ob wir am Ende Erster oder Zweiter werden".

Berlins Trainer Jos Luhukay sieht das anders und erwartet ein offensives Spiel seiner Mannschaft: "Es geht nicht nur um den Aufstieg, sondern auch um die Meisterschaft." Mit zehn (Braunschweig) beziehungsweise elf (Hertha) Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sollte das Spitzenduo der 2. Bundesliga die direkten Aufstiegsplätze ohnehin nicht mehr abgeben.

Luhukay: So spielen wie der BVB

Allerdings hat die Hertha Nachholbedarf: Der letzte Heimsieg gegen Braunschweig ist schon über 30 Jahre her, am 5. November 1977 gelang ein 1:0-Erfolg. Seitdem konnte Berlin zuhause gegen die Eintracht von neun Spielen keines gewinnen.

In dieser Saison sind die Berliner zuhause aber noch ungeschlagen, und Luhukay hat auch schon einen Plan: "Wir müssen früh angreifen, Pressing spielen, so setzen wir den Gegner unter Druck." Orientieren wolle er sich dabei am 0:0 von Borussia Dortmund in Malaga am vergangenen Mittwoch: "Der BVB hat fantastisch gespielt, hat den Gegner immer früh gestört. So wollen wir es auch machen. Und so können wir es auch."

Auf zwei Spieler muss Luhukay dabei aber verzichten. Mittelfeldspieler Marcel Ndjeng (Erkältung) und Außenverteidiger Felix Bastians (Magen-Darm-Erkrankung) meldeten sich am Sonntag ab, beide werden gegen Braunschweig nicht mitwirken können. Maik Franz steht derweil erneut nicht im Kader des Hauptstadt-Klubs.

Braunschweig mit 10.000 Fans nach Berlin

Auch Luhukays Gegenüber Torsten Lieberknecht kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die Langzeitverletzten Dennis Kruppke, Ken Reichel und Björn Kluft sind alle Spieler fit. Und das Team reist auch nicht alleine in die Hauptstadt: Knapp 10.000 Braunschweig-Fans werden ihr Team begleiten.

Die Niedersachsen fahren ohnehin mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen aus den letzten vier Auswärtsspielen zur Hertha und wollen "ohne Respekt vor Gegner und Kulisse" antreten, betonte Lieberknecht. Auch Mittelfeldspieler Omar Elabdellaoui ist sich sicher: "Wir wissen, dass wir, wenn wir unser Spiel spielen, jeden Gegner schlagen können."

Ein wesentlicher Aspekt wird dabei das Duell zwischen den Toptorjägern der Liga, Braunschweigs Domi Kumbela und Herthas Ronny, sein. Vor allem die Freistöße des Brasilianers in Diensten der Berliner sind gefürchtet, drei direkte Freistoßtore hat er bereits erzielt. Lieberknecht hat aber auch dagegen ein Rezept: "Wir stellen die Mauer höchstens einen Meter vom Ball entfernt und hoffen, dass es der Schiri nicht merkt."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Berlin: Kraft - Pekarik, Lustenberger, Brooks, Kobiashvili - Niemeyer, Kluge - Allagui, Ronny, Schulz - Ramos

Braunschweig: Davari - Correia, Bicakcic, Dogan, Bohl - Vrancic, Theuerkauf - Elabdellaoui, Boland - Kumbela, Ademi

Die aktuelle Tabelle der 2. Bundesliga