Dauert der Neururer-Effekt an?

Von Thomas Jahn
Kann Peter Neururer seinem VfL Bochum noch mehr Luft im Abstiegskampf verschaffen?
© getty

Am 30. Spieltag der 2. Bundesliga hofft der VfL Bochum im Heimspiel gegen den FC St. Pauli auf das Andauern des Neururer-Effekts. Der VfR Aalen arbeitet derweil gegen Union Berlin weiter auf die 40-Punkte-Marke hin. Schlusslicht Jahn Regensburg empfängt die Schanzer vom FC Ingolstadt zum Donau-Derby und will den Fans dort ein kleines Geschenk auf der Abschiedstournee aus Liga zwei machen.

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VfL Bochum - FC St. Pauli (18 Uhr im LIVE-TICKER)

Nach seiner erfolgreichen Rückkehr auf die VfL-Trainerbank will Peter Neururer nach dem 2:0-Erfolg in Cottbus nun zuhause gegen St. Pauli nachlegen. Beim Duell um wichtige Punkte im Abstiegskampf erwartet der 57-Jährige allerdings ein "verdammt schweres Spiel". Gerade durch die Verpflichtung seines Kollegen Michael Frontzeck hätten sich die Kiezkicker deutlich gesteigert.

"Das ist kein Hau-ruck-Fußball mehr. Sie sind unglaublich flexibel in der Vorwärtsbewegung, und sie stehen besser. Durch die paar Punkte, die sie mehr haben als wir, können sie ohne Angst aufspielen. Dass sich diese Grundlage bei ihnen ändert, ist eine Sache von uns", sagte Neururer. Derzeit steht er mit dem VfL mit 29 Punkten auf Rang 15, St. Pauli liegt mit sieben Zählern Vorsprung auf den VfL auf dem 13. Platz.

In jedem Fall begeistert Neururer die Massen: Über 20.000 Tickets wurden für das erste Heimspiel unter seiner Leitung bereits verkauft - absoluter Saisonrekord. Doch während die Abstiegsängste der Hamburger mit einem Punktgewinn wohl endgültig vom Tisch wären, spürt Bochum hingegen Dynamo Dresdens Atem im Nacken.

Die Sachsen liegen vor dem Spieltag nur einen Punkt hinter dem VfL. "Wir sind in der Verpflichtung, den Zuschauern zu zeigen, dass wir wissen, um was es geht. Wir müssen von der ersten Minute an zeigen, wer Herr im Haus ist", lautet daher Neururers klare Ansage.

Auch wenn Holmar Örn Eyjolfsson nach Verletzung zurück in den Bochumer Kader kehrt, will der Trainer das Siegerteam von Cottbus nicht umbauen: "Ohne großartige Veranlassung sitzt keiner von der Mannschaft, die in Cottbus angefangen hat, auf der Bank oder der Tribüne." Außerdem hat Neururer Kevin Scheidhauer und Mittelfeldspieler Sören Bertram suspendiert. Die Youngster waren nach ihrer geplanten Auswechslung zur Halbzeitpause im Testspiel der Bochumer U 23 gegen den FC Brünninghausen vorzeitig nach Hause gefahren. St. Pauli muss derweil ohne Christopher Buchtmann (Aufbautraining) und Kevin Schindler (Sprungelenks-OP) auskommen.

Frontzeck weiß um den Neururer-Effekt: "Es wird ein außergewöhnlich schweres Spiel für uns. Bochum hat auf dem Papier eine ordentliche Mannschaft, die ihr Potential bisher aber zu selten abrufen konnte", betonte er. "Mit Peter Neururer ist jetzt die Hoffnung dorthin zurückgekehrt: Der Sieg des VfL in Cottbus wird für eine ganz andere Atmosphäre beim Spiel sorgen."

VfR Aalen - Union Berlin (18 Uhr im LIVE-TICKER)

Während die Eisernen die 40-Punkte-Marke längst erreicht haben, steht den mit 36 Punkten auf Rang 12 rangierenden Aalenern für dieses Ziel noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Der VfR, der nur eine der vergangenen vier Partien verlor, rechnet dabei jedoch trotz Unions gesicherter Position mit viel Gegenwehr. "Das wird eine schwierige Aufgabe", kündigte Coach Ralph Hasenhüttl an.

Und die Berliner scheinen in der Tat nicht gewillt zu sein, die Saison entspannt ausklingen zu lassen. "Wir werden versuchen, das Maximale herauszuholen. Dabei stehen wir auch gegenüber allen anderen Mannschaften in der Pflicht, uns nicht hängen zu lassen", sagte Trainer Uwe Neuhaus: "Wir befinden uns derzeit in dem Zielgebiet, das wir vor der Saison ausgegeben hatten. Wenn wir nicht aufpassen, rutschen wir heraus und das wollen wir nicht."

Während der VfR im Heimspiel auf Oliver Barth (Sprunggelenksverletzung) und Andreas Hofmann (Knieprobleme) verzichten muss, steht dem Hauptstadtklub mit dem gelbgesperrten Michael Parensen lediglich ein Akteur nicht zur Verfügung. Im Hinspiel trennten sich die Teams torlos.

Jahn Regensburg - FC Ingolstadt (18 Uhr im LIVE-TICKER)

Derbyzeit in Regensburg: Zwar ist Jahns Abstieg nach dem jüngsten 0:0 gegen Paderborn so gut wie besiegelt, dennoch möchte man sich im Donau-Duell noch einmal teuer verkaufen und den Anhängern auf der Abschiedstournee in Liga zwei nach acht Spielen ohne Sieg möglichst noch einmal Grund zum Jubeln bieten.

"Unseren Fans wollen wir natürlich gegen den Lokalrivalen einen Sieg schenken. Das hätten sie sich verdient. Sie feuern uns immer an und stehen hinter uns", sagte Regensburg-Profi Markus Smarzoch vor der Begegnung.

Trotz Regensburgs Negativserie ist man bei den Schanzern auf der Hut vor dem Tabellenschlusslicht. "Sie rufen in den Spielen alles ab, bringen viel Leidenschaft auf dem Platz. In den letzten Wochen präsentieren sie sich mit einem guten Gesicht", so FCI-Coach Tomas Oral. "Im Derby zählen Tabellenstand und momentane Situation nichts. Wer denkt, das wird locker, wird sein blaues Wunder erleben."

Dem Jahn (19 Punkte) fehlen bei noch fünf ausstehenden Spielen neun Punkte auf Dynamo Dresden auf dem Relegationsplatz. Union Berlin hat sich mit 40 Punkten im oberen Mittelfeld festgesetzt.

Den Schanzern fehlt für das Gastspiel lediglich der gesperrte Roger (Sperre), die Hausherren müssen hingegen auf die verletzten Christian Rahn, Laurito, Jonatan Kotzke, Thomas Kurz, Koray Altinay, Marco Djuricin sowie den gesperrten Sebastian Nachreiner verzichten.

Der 30. Spieltag im Überblick