Schießt Ginczek den Jahn in Richtung 3. Liga?

Von Marco Nehmer
Daniel Ginczek schoss St. Pauli mit vier Toren in den letzten beiden Spielen zu zwei Siegen
© getty

Für Schlusslicht Jahn Regensburg geht es am 25. Spieltag der 2. Liga beim FC St. Pauli um entscheidende Punkte im Abstiegskampf. Der TSV 1860 München will gegen Sandhausen Boden auf die Aufstiegsränge gutmachen. Aalen könnte seinen Auswärts-Lauf beim FSV Frankfurt fortsetzen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir wollen um die Aufstiegsplätze mitkämpfen - das war vor der Saison unser Anspruch, und das bleibt auch so", formuliert "Löwen"-Sportdirektor Florian Hinterberger die Marschroute für den Saisonendspurt. Dass die Münchner mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsrang noch immer vorsichtige Ambitionen auf den Aufstieg hegen dürfen, hängt in erster Linie mit den Punktverlusten der Konkurrenz aus Kaiserslautern und Köln zusammen.

Die eigenen Leistungen, wie beim enttäuschenden 1:1 zuhause gegen Ingolstadt, gaben dagegen zuletzt nicht immer Grund zum Optimismus. Am Freitagabend folgt in Sandhausen die nächste Standortbestimmung für die Münchner. Dass das Gastspiel beim Tabellenvorletzten wohl kein Spaziergang wird, verdeutlicht SV-Kapitän Frank Löning: "Wir haben noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel haben wir unsere schlechteste Saisonleistung geboten."

1860 weiter ohne Halfar

Die Sandhausener wollen Revanche für das 0:4 in der Allianz Arena - und der Zeitpunkt dafür könnte passen. Im Abstiegsduell gegen Schlusslicht Regensburg gelang den Kurpfälzern der zweite Rückrundensieg. Trainer Hans-Jürgen Boysen sieht mittlerweile eine "Trendwende" bei seinem Team, das mit einem Sieg gegen die "Löwen" an Dresden und Aue herankommen könnte, die mit jeweils 24 Zählern auf Rang 16 und 15 liegen.

"Wir müssen in der Abwehr noch stabiler werden", sagte Boysen vor der Partie. Jedoch fallen mit Kim Falkenberg und Fabio Morena zwei Defensivkräfte aus. Die "Sechziger" müssen neben Maximilian Nicu (Knieprobleme) zudem weiter ohne Daniel Halfar auskommen.

Aaalen ist auswärts zuhause - auch in Frankfurt?

Am Freitagabend tritt der VfR Aaalen beim FSV Frankfurt an und dürfte sich am Bornheimer Hang durchaus heimisch fühlen. Nicht nur wegen des 3:0-Sieges in der Hinrunde, sondern auch wegen der bestechenden Auswärtsform: In der Fremde ist der VfR seit sechs Spielen ungeschlagen und rangiert in der Auswärtstabelle auf dem vierten Platz.

"Daheim klappt's nicht so, deshalb müssen wir unsere Punkte auswärts holen", erklärte Trainer Ralph Hasenhüttl vor dem Duell gegen den FSV und kündigte ob der Auswärtsstärke an: "Wir fahren mit viel Selbstbewusstsein nach Frankfurt."

In Frankfurt herrscht trotz des erfreulichen Saisonverlaufs Bescheidenheit vor. "Wir brauchen die vierzig Punkte, um die Liga sicher zu erhalten. Wir sind alle gut beraten, wenn wir uns in diese Aufgabe am Freitag hundertprozentig reinknien", konstatierte FSV-Trainer Benno Möhlmann. Brechen die Bornheimer aber die Auswärtsserie der Aalener, ist ein Blick in die entgegengesetzte Richtung wohl nicht mehr verboten.

Während der FSV auf den gelbgesperrten Yannick Stark verzichten muss, wird der gegen Köln verletzt ausgewechselte Kapitän Björn Schlicke wohl wieder mitwirken können. Die Gäste reisen ohne Enrico Valentini nach Hessen, können aber wohl auf ihren zuletzt grippekranken Torwart Jasmin Fejzic zurückgreifen.

Das Schlusslicht gegen den Mann der Stunde

Die Gäste aus Regensburg sind bei ihrem Gastspiel am Millerntor schon fast zum Siegen verdammt. Satte sieben Punkte trennen den Jahn mittlerweile vom rettenden Ufer. Das Schicksalsspiel gegen den Vorletzten aus Sandhausen verlor das Team von Trainer Franciszek Smuda mit 1:3 und muss beim FC St. Pauli nun um jeden Preis punkten.

"Für uns ist jedes Spiel entscheidend, eigentlich helfen uns nur noch Siege", erklärte Regensburgs Christian Rahn. Der langjährige Paulianer bemüht vor seiner Rückkehr ans "immer geile Millerntor" den 3:0-Hinrundensieg vom 8. Spieltag gegen die Hamburger: "Da haben wir eines unserer besten Saisonspiele gemacht." Der Jahn fuhr damals seinen dritten Saisonerfolg ein, danach folgte jedoch nur noch ein weiterer Dreier.

St. Pauli konnte zuletzt nach je zwei Remis und zwei Niederlagen wieder zwei Siege einfahren. Mann der Stunde bei den Hamburgern ist Daniel Ginczek, der seinem Dreierpack gegen Frankfurt den lebenswichtigen Siegtreffer gegen Aalen folgen ließ.

St. Paulis Trainer Michael Frontzeck weiß aber, dass gegen Regensburg wieder das ganze Team gefordert sein wird: "Es wird das schwerste Spiel der Saison für uns. Regensburg wird kratzen und beißen." Frontzeck wird weiter auf die verletzten Fin Bartels, Christopher Buchtmann und Kevin Schindler verzichten müssen. Dafür könnte der genese Fabian Boll wieder zu einem Teilzeiteinsatz kommen.

Die Tabelle der 2. Liga