Stanislawski kann Pauli-Krise verschärfen

Von Christoph Lesk
Bei Köln-Trainer Holger Stanislawski werden gegen St. Pauli "große Emotionen hoch kommen"
© Getty

Der FC St. Pauli gegen den 1.FC Köln - ein Duell, welches es vor zwei Jahren noch in der Bundesliga zu bestaunen gab. Nun treffen sie im am Montag eine Klasse tiefer aufeinander. Für Köln-Trainer Holger Stanislawski ist es die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.

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18 Jahre war Holger Stanislawski als Spieler und Trainer für St. Pauli tätig, ehe es ihn 2011 nach Hoffenheim zog, um letztlich seit Sommer 2012 die Kölner zu trainieren.

Mit den Hamburgern gelang ihm der Aufstieg in die Bundesliga, der Verein hielt auch dann an ihm fest, als er in Köln seinen Trainerschein machte und nicht rund um die Uhr bei seiner Mannschaft sein konnte.

"Wir Trainer reisen mit einer St.-Pauli-Vergangenheit von 50 Jahren dort hin. Das ist etwas ganz Besonderes. Da kommen große Emotionen hoch", ließ Stanislawski vor der Partie durchblicken. Und weiter: "Es war eine lehrreiche und schöne Zeit für mich, die sehr viel Spaß gemacht hat."

Die Vorfreude beim Kölner Betreuer ist daher riesig: "Ich hoffe, dass ich am Ende nicht auf die neue Tribüne muss. Es ist alles angerichtet für einen hochemotionalen Montagabend."

St. Pauli seit vier Spielen sieglos

Für zusätzliche Brisanz sorgt die Tatsache, dass Stanislawski seine alte Liebe tief in den Abstiegskampf reißen könnte. Während der 1. FC Köln, der wohl auf Thomas Bröker (Wadenprobleme) und Mato Jajalo (Trainingsrückstand) verzichten muss, auf Platz neun im Mittelfeld der Liga rangiert und aktuell ein Polster von zwölf Punkten auf Rang 16 hat, belegen die Gastgeber mit 23 Punkten nur den 14. Platz der Tabelle und haben nur fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Spätestens nach der 1:4-Niederlage bei Aufsteiger Sandhausen am letzten Spieltag, mit der der Kiezklub seit inzwischen vier Spielen sieglos ist, läuten bei den Hamburgern die Alarmglocken.

"Für unsere Leistung gibt es keine Entschuldigung. Eine Erklärung für unseren Auftritt habe ich auch nicht. Ich war sehr überrascht, negativ überrascht", sagte Pauli-Trainer Michael Frontzeck und schob hinterher: "So reicht das nicht für die erste, nicht für die zweite und nicht für die dritte Liga."

"Jeder muss es kapiert haben"

Ins gleiche Horn stieß auch sein Torhüter Philipp Tschauner: "Jetzt muss es auch der Letzte kapiert haben, um was es geht."

Nach monatelangen Bauarbeiten im Stadion soll die Heimbilanz von vier Siegen in zehn Spielen dank der Unterstützung von den fertiggestellten Rängen auf der Gegentribüne aufgebessert werden.

Die Bilanz gegen die Kölner gibt derweil nicht viel Grund zur Hoffnung seitens der Gastgeber: Nur eines der letzten zwölf Pflichtspiele gegen den FC wurde gewonnen - unter Holger Stanislawski im Januar 2011.

Der Spielplan zur 2. Liga