1860: Investor attackiert Präsident Schneider

Von SPOX
Hasan Ismaik (l.) mit Löwen-Präsident Dieter Schneider 2011 auf dem Münchner Oktoberfest
© Getty

Neuer Ärger bei 1860 München: Investor Hasan Ismaik schießt scharf gegen die Vereinsführung um Dieter Schneider - und das kurz vor einem gemeinsamen Treffen.

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Nach zahlreichen geplatzten Treffen und gegenseitigen Verbalattacken sollte es am 7. Januar zur großen Aussprache zwischen Löwen-Investor Hasan Ismaik und Präsident Dieter Schneider sowie Geschäftsführer Robert Schäfer kommen.

Doch nun sorgt Ismaik für zusätzlichen Zündstoff. In einem Interview mit der "tz" attackiert er die Vereinsführung von 1860 scharf: "Die Wahrheit ist, dass sie sich nicht wirklich um den Klub kümmern, sondern um ihre Ämter und ihr Ansehen in den Medien. Sie haben den Klub durch schlechtes Management und noch schlechtere Entscheidungen ruiniert", so der Jordanier.

"Mein Geld steht auf dem Spiel"

Er hingegen fühle sich verantwortlich, "die Fans glücklich zu machen" und beruft sich auf die finanzielle Rettung des Vereins und die Darlehen in Höhe von zehn Millionen Euro. Ohne ihn wäre der Verein "innerhalb eines Jahres kollabiert."

Nach Ismaik-Attacke: 1860 zeigt sich überrascht und irritiert

Ismaik selbst preist sich als Vertreter der Vereinsinteressen: "Ich bin derjenige, der am meisten mit dem Verein sympathisiert und sich am meisten um ihn kümmert, weil mein Geld auf dem Spiel steht." Löwen-Präsident Schneider hingegen sei ein alter Mann, der nur wegen "persönlicher Interessen und seinem Öffentlichkeitsdrang" an seinem Amt festhalte.

Der 36-Jährige, der im Mai 2011 bei 1860 eingestiegen ist und 49 Prozent der stimmberechtigten Anteile an der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA hält, hatte schon einmal den Rauswurf von Schneider sowie Geschäftsführer Schäfer gefordert.

"Der Klub braucht frisches Blut"

Der Wunsch nach Schneiders Absetzung scheint sich bis heute nicht gelegt zu haben: "Die Vereinsmitglieder sollten ihre Wahlentscheidungen mit dem Ziel prüfen, manche Klubverantwortlichen durch Personen zu ersetzen, die die 1860-Anliegen über ihre persönlichen Interessen stellen. Der Klub braucht frisches Blut", forderte Ismaik.

Zudem unterstrich der Jordanier die hohen Ansprüche, denen er mit dem Verein gerecht werden will: "Falls sie mir nicht die Chance geben, in die Bundesliga aufzusteigen und später in die Europa League oder Champions League zu kommen, dann hat dieses Investment keinen Wert für mich."

Um einen solchen sportlichen Aufstieg zu realisieren, wünscht sich Ismaik am liebsten seinen Freund Sven-Göran Eriksson als Coach, der bereits mehrmals in der Münchner Arena zu Gast war: "Eriksson ist ein international anerkannter Coach mit großer Erfahrung. Eriksson ist ein Freund von mir. Er will eine Erfolgsstory begründen und das Potenzial bei 1860 für einen Aufstieg nutzen."

Der TSV 1860 München in der Übersicht