Duell der Gegensätze in Bochum

Von Marco Nehmer
Während bei Hertha Aufstiegslaune herrscht, fürchtet Gegner Bochum den Abstieg
© Getty

In Kaiserslautern wird ein Mini-Derby aus der Taufe gehoben: Der SV Sandhausen wird erstmals in Liga Zwei vorstellig auf dem Betze. Duisburg ist im Aufwind: Gegen Ingolstadt kann das Schlusslicht auf jüngste Achtungserfolge und die Statistik bauen. Bei Bochum gegen Hertha BSC treffen derweil Gegensätze aufeinander.

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1. FC Kaiserslautern - SV Sandhausen (18.00 Uhr im LIVE-TICKER)

Der 1. FC Heimschwach empfängt den SV Auswärtsschwach: Keine optimalen Voraussetzungen für das heutige Aufeinandertreffen zwischen Kaiserslautern und Sandhausen. Die Gastgeber konnten in sechs Versuchen daheim erst einen Dreier verbuchen.

"Wir haben nie schlecht gespielt, aber immer unglückliche Gegentore kassiert. Das darf uns nicht passieren, wenn wir oben mitspielen wollen", mahnt FCK-Torwart Tobias Sippel zur Konzentration. Unklar ist, ob Regisseur Alexander Baumjohann nach überstandener Innenband-Blessur auflaufen kann. Nach der gestrigen Übungseinheit sagte der 25-Jährige vielsagend nichtssagend: "Es geht besser, ist aber noch nicht hundertprozentig."

Auf Seiten der Sandhausener fiebert man dem Auftritt im Fritz-Walter-Stadion in zweierlei Hinsicht entgegen: Zum ersten Mal treffen beide in der 2. Liga aufeinander. Die beiden Vereine, nur eine Autostunde voneinander entfernt, bestreiten somit ihr erstes Derby im Profifußball.

Und dann ist da ja noch diese Kulisse. 28.000 Zuschauer werden auf dem Betze erwartet: Das idyllische Fleckchen Sandhausen zählt gerade einmal halb so viele Einwohner. Auch wenn am vergangenen Wochenende 28 Paar Fußballschuhe aus der SVS-Kabine gestohlen wurden: Kalte Füße bekommen die Sandhausener dennoch nicht.

Einer rabenschwarzen englischen Woche mit drei Pleiten in Serie folgte zuletzt gegen den VfR Aalen (1:0) und die Kickers Offenbach (3:1-Testspielsieg) die Trendwende.

MSV Duisburg - FC Ingolstadt (18.00 Uhr im LIVE-TICKER)

In Duisburg empfängt das Tabellenschlusslicht die auswärts noch ungeschlagenen Oberbayern aus Ingolstadt. Doch beim Gastgeber ist nach den Achtungserfolgen gegen die Spitzenteams Cottbus (1:0) und Hertha BSC (2:2) ein Aufwärtstrend zu erkennen.

Das Selbstbewusstsein ist zurück an der Wedau. MSV-Profi Adli Lachheb meint: "In der Liga sind fast alle nah beieinander. Auch wenn der FC Ingolstadt eine starke Truppe hat, zählt für uns nur ein Heimsieg."

Um den Anschluss wiederherzustellen, müssen die Zebras also gegen den Tabellen-Achten nachlegen. Die Statistik spricht für Duisburg. Die Bilanz der letzten drei Heimspiele gegen die Schanzer: Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte, 13:3 Tore.

Doch in Ingolstadt bleibt man gelassen und misst den jüngsten Tiefschlägen beim heutigen Gegner keine Bedeutung bei. Kapitän Stefan Leitl gibt die Marschroute vor: "Was war, spielt keine Rolle. Wir fahren mit viel Selbstvertrauen nach Duisburg. Uns ist sicher nicht bange."

VfL Bochum - Hertha BSC (18.00 Uhr im LIVE-TICKER)

Auch in Bochum findet ein Duell der Gegensätze statt. Hier Abstiegsangst, da Aufstiegseuphorie. Hier Ladehemmung (erst fünf Tore), da Treffsicherheit (16 Tore - Liga-Bestwert).

Bei den Gastgebern hofft man, dass "der berühmte Knoten endlich mal platzt" (VfL-Coach Andreas Bergmann). Dazu beitragen soll und kann endlich wieder Mirkan Aydin, der nach acht Monaten Verletzungspause zurück ist. Für einen Startelfeinsatz reicht es aber noch nicht.

Ganz anders die Situation in Berlin: Die Hertha liegt voll im Soll. Trainer Jos Luhukay schwärmt von seiner Mannschaft: "Im Moment macht es viel Freude, mit den Jungs zu arbeiten. Die Mannschaft ist sehr konzentriert und zieht richtig mit. Ich muss Niemanden extra kitzeln, um die restlichen Prozente herauszuholen. Das Team funktioniert gut zusammen und harmoniert prächtig."

Bei Hertha fiebert man derweil schon dem nächsten Spieltag entgegen. Dann heißt der Gegner Eintracht Braunschweig. Der Showdown zwischen dem Ersten und Zweiten wirft seine Schatten voraus. Ein Grund, das Gastspiel in Bochum auf die leichte Schulter zu nehmen? Weit gefehlt.

Hertha-Manager Michael Preetz warnt vor Nachlässigkeit und bemüht ein schmerzhaftes Lehrbeispiel: "Man darf sich nie zu sicher sein, das haben wir bei Deutschland gegen Schweden gesehen. Und da waren wir alle im Stadion..."

2. Liga: Der 10. Spieltag im Überblick