KSC und Aachen kämpfen um die Relegation

SID
Aachens Manager Erik Meijer hat den Psychokrieg gegen den KSC bereits eröffnet
© Getty

Nach dem Endspiel um den Klassenverbleib ist vor dem Finale gegen den Abstieg: Die Aachener Alemannia hatte ihren Kampf um Sein oder Nichtsein gegen den gleichfalls bedrohten Karlsruher SC am Sonntag gerade 1:0 gewonnen, da eröffnete Manager Erik Meijer vom Sieger des Kellerduells bereits den Psychokrieg im Hinblick auf den letzten Spieltag der 2. Liga (So., 13.30 Uhr im LIVE-TICKER).

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Der KSC brauche nicht darauf zu hoffen, dass die Alemannia bei 1860 München nicht gewinnen werde, gab Meijer KSC-Trainer Markus Kauczinski mit auf den Heimweg. Der Fußballlehrer konterte kühl: "Wir haben gegen Eintracht Frankfurt alles selbst in der Hand." Gemeint war nicht die Rettung, sondern Relegationsrang 16.

Den Karlsruher SC, derzeit Drittletzter mit 30 Punkten und einer Tordifferenz von minus 27, und Alemannia Aachen, aktuell direkt hinter den Badenern auf Abstiegsplatz 17 (28 Punkte, -18 Tore) eint vor dem Sonntag ihr brennendes Verlangen nach dem Fegefeuer. Rang 16 berechtigt zu zwei Qualifikationsduellen mit dem Dritten der 3. Liga, also voraussichtlich Jahn Regensburg. Ein Sieg in München und ein Unentschieden des KSC würde Aachen reichen.

Die Relegation wäre für beide Klubs willkommene Zusatzschicht. Für Aachen die einzige Chance, den Abstieg zu verhindern, für Karlsruhe die realistischste. Theoretisch könnte der KSC das rettende Ufer noch direkt erreichen. Dazu müsste er die Eintracht besiegen und Energie Cottbus oder Erzgebirge Aue, die beide zwei Punkte Vorsprung auf den Sechzehnten haben, verlieren.

Cottbus, seit zehn Spielen sieglos, empfängt Union Berlin. Aue, aus den letzten sechs Spielen mit nur zwei Punkten, hat Heimrecht gegen Bochum. Auch ein Remis von Aue würde dem KSC reichen, wenn er mit zwei Toren Unterschied gewänne.

Der vor sechs Wochen zum Cheftrainer beförderte Kauczinski sieht sich zwar in seiner Meinung bestätigt, dass es bis zum Schluss "ein Tanz auf der Rasierklinge" für den KSC werden würde. Vor dem Spiel gegen den künftigen Erstligisten macht der Trainer sich und den Seinen aber selbst Mut mit dem Hinweis auf die 2:0-Siege in den vergangenen drei Heimspielen.

Risikospiel im Wildparkstadion

Freilich trifft die zweitschlechteste Abwehr diesmal nicht nur auf den stärksten Angriff, sondern auch auf eine Eintracht, die sich nach der Heimniederlage gegen 1860 München rehabilitieren und möglichst noch den Meistertitel gewinnen will.

Brisanz birgt die Partie aber nicht nur aus sportlicher Sicht. Das Duell der Klubs mit verfeindeten Fan-Lagern gilt als Risikospiel. Die Kapazität des Wildparkstadions wurde auf 26.500 Zuschauer begrenzt.

Dennoch wird das Kontingent nicht reichen, denn bis zu 10.000 Eintracht-Fans wollen sich nach Karlsruhe aufmachen. 1.300 Polizeibeamte, so viel wie noch nie bei einem Fußballspiel in Baden-Württemberg, sollen für Ordnung sorgen. Um die Ruhe im Klub muss sich der KSC selbst kümmern.

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