Auf der Suche nach dem letzten großen Kick

SID
Steht seit Winter 2011 bei Alemannia Aachen unter Vertrag: Albert Streit (l.)
© Getty

Letzte Chance 2. Liga: Von Fürth bis Rostock tummeln sich zum Rückrundenstart große Fußball-Namen auf der Suche nach dem letzten großen Kick. Der 43-malige Nationalspieler Gerald Asamoah heuerte bei Aufstiegsaspirant Greuther Fürth an, Albert Streit und der einstige WM-Held David Odonkor bei Alemannia Aachen, das ehemalige "Torphantom" Marek Mintal bei Hansa Rostock - die einst hoch bezahlten Stars wollen es in der Provinz noch einmal wissen.

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"Ich bin nicht hier, um Geld zu kassieren. Ich habe einfach wieder Lust auf Fußball", sagt Gerald Asamoah, der Mitte Januar nach sieben Monaten Arbeitslosigkeit nach Fürth kam. In der Mannschaft von Trainer Mike Büskens, mit dem Asamoah bei Schalke 04 einst zusammen gespielt hat, weiß er sich auch nach 306 Erstligaspielen unterzuordnen. "Ich habe hier keine Ansprüche zu stellen. Ich bin nur ein Teil dieser Mannschaft", sagt Asamoah.

Etwa eine Halbzeit hat er in der Vorbereitung gerade mal für Fürth gespielt, dann musste der 33-Jährige wegen einer Wirbelblockade kürzertreten. Für den Rückrundenstart am Freitag bei Dynamo Dresden ist er aber zumindest eine Option für die Bank. Und dann träumt er wie der ganze Klub von der ersten Liga: "Das Ziel ist der Aufstieg."

Streit will endlich durch Leistung überzeugen

Davon ist Alemannia Aachen derzeit ganz weit entfernt, aber Albert Streit ist froh, einfach wieder einen Arbeitgeber gefunden zu haben, bei dem er spielen kann. Nach den Schlagzeilen über seinen Dauerstreit mit Ex-Arbeitgeber Schalke 04 hat der 31-Jährige beste Chancen, schon gegen den FC St. Pauli am Samstag in der Startelf zu stehen.

"Die Fans und Journalisten sollen mich nach meiner Leistung beurteilen, nicht danach, was in meiner Zeit auf Schalke geschrieben wurde", sagt der einstige Großverdiener. Nach seiner Vertragsauflösung mit Schalke zum Ende des Jahres hielt er sich zuletzt bei der fünftklassigen Viktoria Köln fit.

Trainer Friedhelm Funkel lotste den ablösefreien Mittelfeldmann schließlich im Dezember zur Alemannia. Die beiden kennen sich noch aus Streits besten Tagen bei Eintracht Frankfurt, als Streit sogar ans Tor zur Nationalmannschaft klopfte.

Mintal als Hoffnungsträger in Rostock

Weniger Hoffnungen auf einen Einsatz hat derzeit David Odonkor. Zu Saisonbeginn war er nach seinem Engagement bei Betis Sevilla arbeitslos. Im September 2011 griff dann die Alemannia zu. In zwölf Einsätzen, selten von Beginn an, erzielte Odonkor bislang ein Tor und muss sich derzeit erstmal hinten anstellen.

Ganz große Hoffnungen setzen sie dagegen bei der abstiegsbedrohten Hansa auf Marek Mintal. "Wenn Marek fit ist, wird er für uns die nötigen Tore schießen", sagt Trainer Wolfgang Wolf, der den einstigen Torschützenkönig noch aus Nürnberger Zeiten kennt. Freilich blieb Mintal, der vor der Saison einen Vertrag bis 2013 in Rostock unterschrieb, auch beim neuen Arbeitgeber das Verletzungspech treu.

Nach nur zwei Saisonspielen musste er monatelang pausieren. Dennoch ist Mintal froh, mit seinen 34 Jahren einfach noch dazuzugehören. "Bis zum heutigen Tag habe ich kein einziges Mal überlegt, ob es ein Fehler war, zu Hansa zu kommen. Der Verein hat mir die Chance gegeben, wieder Fußball zu spielen", sagte Mintal der "Schweriner Volkszeitung".

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