Burnout! Rückschlag für Wunderlich

SID
Mike Wunderlich sieht sich derzeit den Anforderungen des Profigeschäfts nicht gewachsen
© Getty

Mike Wunderlich war in der Winterpause zum FSV Frankfurt zurückgekehrt, um dem abstiegsbedrohten Zweitligisten zu unterstützen. "Ich möchte meinen Jungs helfen, aus der momentan schwierigen Situation heraus zu kommen", hatte der 25 Jahre alte Kölner im Dezember gesagt. Nach nur knapp einem Monat Vorbereitung braucht Wunderlich nun jedoch erneut selbst Unterstützung.

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Der Mittelfeldspieler, der bereits 2011 am Burnout-Syndrom litt, klagt über einen Rückfall und kehrt deshalb zurück in seine Heimat nach Köln und in den Amateurfußball. Der Grund seien die Anforderungen des Profitums. "Ich fühle mich nicht stark genug, diesem Druck standzuhalten", ließ Wunderlich über den FSV Frankfurt mitteilen.

"Das ist natürlich in erster Linie sehr bitter für den Menschen Mike Wunderlich. Wir haben versucht, ihm das Umfeld zu bieten, in dem er sich wohl fühlt und zu seiner Leistungsstärke zurückfinden kann", sagte FSV-Geschäftsführer Uwe Stöver. Wunderlich wechselte im Juni 2010 von Rot-Weiss Essen nach Frankfurt und etablierte sich unter Trainer Hans-Jürgen Boysen im Mittelfeld. Im April 2011 ließ er sich erstmals krankschreiben. "Es fiel mir schwer, den Tag zu beginnen", beschrieb er die Situation damals. Er kehrte in seine Heimat Köln zurück, ließ sich behandeln, und spielte bei seinem Stammverein Viktoria Köln in der 5. Liga, wo er mit 15 Treffern bester Mittelfeldspieler der NRW-Liga wurde und die Mannschaft zur Halbserie an die Spitze der Tabelle führte.

Rückschlag für Frankfurter Planungen

Seine Rückkehr zum FSV, noch kurz vor der Demission von Hans-Jürgen Boysen als Cheftrainer Mitte Dezember angekündigt, sollte dem 16. der aktuellen Zweitliga-Tabelle die spielerischen Elemente geben, die fehlten. "Jetzt komme ich voller Tatendrang wieder zum FSV Frankfurt zurück. Ich bin sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden", sagte Wunderlich da noch. In der Vorbereitung sah es aus, als würde er die Erwartungen überteffen können.

Beim Hallenturnier in Frankfurt im Januar überzeugte Wunderlich genauso wie zuletzt beim 2:2-Unentschieden in einem Testspiel gegen den Bundesligisten 1899 Hoffenheim, als er das 1:0 für die Frankfurter erzielte. "Ich habe niemals daran gedacht, mit dem Fußball aufzuhören", sagte er am Rande des Hallenturniers in Frankfurt der Nachrichtenagentur dapd. Im Gegenteil: Er habe weiterhin das Ziel, eines Tages Bundesliga zu spielen. Der Druck im Abstiegskampf mache ihm nichts aus.

Nun geht er den gleichen Schritt wie vor gut einem halben Jahr, und er muss der Krankheit Tribut zollen. "Die Bindung an seine sportliche und private Heimat Köln und zu seinem Stammverein Viktoria Köln gaben den Ausschlag für seine persönliche Entscheidung", ließ Viktoria über seine Website bereits am Donnerstagabend verlautbaren. Wunderlichs Vater Franz ist sportlicher Leiter der Kölner; ein Grund sich dorthin zurückzuziehen.

"Ich wollte gerne wieder für den FSV Frankfurt auflaufen und habe es probiert, aber sehe mich momentan leider den Anforderungen des Profifußballs nicht gewachsen", zitiert der FSV Mike Wunderlich: "Ich wünsche dem Verein viel Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt."

Der Kader des FSV Frankfurt im Überblick

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