DFB beantragt Geisterspiel für Rostock

SID
Die Randale der eigenen Fans könnte Hansa Rostock teuer zu stehen kommen
© Getty

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) fordert nach den Ausschreitungen im Heimspiel gegen den FC St. Pauli (1:3) ein "Geisterspiel" für den Zweitligisten Hansa Rostock. Bei einem Heimspiel ohne eigene Fans würde dem ohnehin klammen Verein eine sechsstellige Summe entgehen.

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Hansa hat nun bis Dienstag Zeit, eine Erklärung abzugeben. Wie der Verein mitteilte, werde der Vorstand "intern prüfen", ob der Klub dem Strafantrag zustimmt. Betroffen wäre das Heimspiel, das auf ein rechtskräftiges Urteil folgt.

Während der Begegnung am 19. November hatten Rostocker Fans Feuerwerkskörper in den Gästeblock geschossen und so eine Spielunterbrechung provoziert. Zuvor hatten Pauli-Anhänger Pyrotechnik und Knallkörper gezündet. Insgesamt wurden rund um das brisante Nord-Derby zehn Personen verletzt, darunter acht Polizisten. Gegen 33 Randalierer wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Hansa-Fans als Wiederholungstäter

Rostock war in dieser Saison bereits nach dem Spiel bei Eintracht Frankfurt für seine gewalttätigen Fans verurteilt worden. Hansa musste zwei Auswärtsspiele auf seine Anhänger verzichten und den betroffenen Vereinen Erzgebirge Aue und Fortuna Düsseldorf je 25.000 Euro Schadenersatz zahlen.

"Deshalb halten wir jetzt eine härtere Sanktion für angebracht", sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Ausschusses. Für St. Pauli fordert das Gremium eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro.

Hauptsponsor zieht sich zurück

In der vergangenen Woche hatte wegen den erneuten Ausschreitungen Hansas Hauptsponsor Veolia bekannt gegeben, sein Engagement spätestens nach Ablauf der Saison zu beenden. Bei weiteren Krawallen, so drohte das Umweltservice-Unternehmen, werde man unmittelbar aus dem Vertrag aussteigen.

Zuletzt hatte das DFB-Sportgericht den FC St. Pauli nach der sogenannten "Bierbecher-Affäre" zu einem "Geisterspiel" verurteilt, dann das Urteil aber nach einem Einspruch der Hamburger in eine Platzsperre umgewandelt.

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