Trainer Pele Wollitz wirft hin

SID
Claus-Dieter Wollitz ist nicht mehr Trainer von Energie Cottbus
© Getty

Claus-Dieter Wollitz hat das Handtuch geschmissen. Der Trainer von Energie Cottbus bat seinen Klub Energie Cottbus um die Auflösung seines Vertrages.

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Damit reagierte der Coach auf die Talfahrt seiner Mannschaft in der 2. Bundesliga. Cottbus war zuletzt nach nur einem Sieg in sechs Spielen auf Platz neun abgestürzt. Der Klub bestätigte, dass man der Bitte des Trainers nach einer Auflösung des Vertrages nachgekommen sei.

"Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und denke, eine intakte Mannschaft zu übergeben und ein bestelltes Feld zu hinterlassen", sagte Wollitz und fügte an: "Die vergangenen Monate haben in meiner Funktion als Cheftrainer mit Managementfunktion viel Kraft gekostet."

Feldhoff soll Interimstrainer werden

Bis zur Winterpause soll Co-Trainer Markus Feldhoff in den Spielen gegen Dynamo Dresden und den MSV Duisburg die Mannschaft betreuen. Der Verein will in Ruhe einen Nachfolger suchen. Wollitz hatte bei Energie noch einen Vertrag bis Sommer 2013. Die Kritik an seiner Person hatte zuletzt jedoch deutlich an Schärfe gewonnen.

Wollitz bedankte sich beim FC Energie für das Vertrauen: "Ich durfte hier als Trainer den nächsten Schritt machen, fand hervorragende Bedingungen vor und habe mit fantastischen Spielern zusammen gearbeitet." Er habe stets Rückendeckung gespürt, speziell von Präsident Ulrich Lepsch.

Lepsch bedauert Entwicklung

Lepsch bedauerte die Entwicklung. "Der Trainer hat unglaublich viel zum Positiven verändert, auf den Weg gebracht und angeschoben", sagte Lepsch. Wollitz habe dazu beigetragen, dass das Image besser wurde und die Wahrnehmung des Fußballstandortes Cottbus "weit über die Landesgrenzen hinaus" getragen worden sei.

Die Cottbuser waren verheißungsvoll in die Saison gestartet. Nach vier Siegen aus den ersten fünf Spielen setzte sich die Wollitz-Elf in der Spitzengruppe fest. Doch dann zog der Schlendrian ein. Zudem sorgte die Depressions-Erkrankung von Angreifer Martin Fenin im Oktober für zusätzliche Verunsicherung.

Abgänge zu schwerwiegend

Für Wollitz war der Absturz keine Überraschung. Immer wieder wies der frühere Bundesliga-Profi darauf hin, dass seine Mannschaft die Abgänge von Nils Petersen (zu Bayern München) sowie Emil Jula und Jiayi Shao (beide zum MSV Duibsurg) nicht verkraften könne. Er gab aber auch zu, dass nicht alle Transfers einschlugen: "Bei zwei oder drei Spielern hat es in diesem Sommer einfach nicht gepasst."

Wollitz hatte im Sommer 2009 in Cottbus sein Traineramt angetreten und nach dem Abstieg aus dem Oberhaus vollmundig einen Neuanfang ausgerufen. Statt auf altgediente Profis aus Osteuropa wollte der Klub in Zukunft auf junge Spieler aus Deutschland setzen. Das Konzept ging zunächst auf. Mit den ehemaligen Dortmundern Markus Brzenska, Marc-Andre Kruska und Uwe Hünemeier wurden begabte Profis an die polnische Grenze gelockt, die der Mannschaft ein neues Gesicht gaben.

Wollitz-Aus schwerer Rückschlag

Im ersten Jahr unter Wollitz belegten die Brandenburger in der zweiten Liga Platz neun, die vergangene Saison schloss man auf Rang sechs ab.

Zu mehr reichte es jedoch auch deshalb nicht, weil die Energie-Elf in den entscheidenden Spielen oftmals patzte. So auch im Halbfinale des DFB-Pokals im Frühjahr dieses Jahres, als man beim MSV Duisburg durch eine 1:2-Niederlage das Finale in Berlin verpasste.

Für den Klub ist das Aus von Wollitz ein schwerer Rückschlag. Präsident Lepsch galt lange als Fan von Wollitz und legte schon früh die sportliche Verantwortung ganz in die Hände des impulsiven Sportlehrers. Das Ziel war klar. Unter Wollitz wollte der Klub nach den Jahren 2000 bis 2003 und 2006 bis 2009 eine dritte Ära in der Bundesliga starten. Doch dazu kommt es jetzt nicht mehr.

Claus-Dieter Wollitz im Steckbrief

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