"Ab und an schielt man nach oben"

Von Interview: Sebastian Schramm
Benjamin Lauth erzielte in dieser Saison bislang sechs Tore
© Getty

Nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Eintracht Braunschweig geht die Blickrichtung von 1860 München wieder nach oben. Im Interview spricht Kapitän Benjamin Lauth über die Aufstiegschancen, seine Torausbeute und Weihnachten.

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SPOX: Herr Lauth, seit der 1:3-Heimniederlage gegen den VfL Bochum hat 1860 München nicht mehr verloren. War das Spiel ein Warnschuss?

Benjamin Lauth: Bochum war eine Art Wendepunkt, das kann man so stehen lassen. Wir haben danach aus vier Spielen zehn Punkte geholt, ein positiver Trend ist absolut zu erkennen. Trotzdem ärgert es uns natürlich, dass wir so gut in die Saison gestartet sind und dann einen Hänger hatten, sonst würden wir wahrscheinlich ein bisschen weiter oben stehen.

SPOX: War der Durchhänger mitten in der Saison eine Lehrphase für die Mannschaft?

Lauth: Man lernt immer aus Fehlern. Wir müssen zu sehen, dass wir alles besser mischen. Sei es der Kampf, sei es unser Spiel, sei es Glück, dass du einfach brauchst. Bringen wir das zusammen, sind wir wieder ein Schritt weiter und vielleicht sogar ein paar Plätze weiter vorne.

SPOX: Geht der Blick mit 29 Punkten trotzdem nochmal nach oben?

Lauth: Ich glaube, da muss man sich einfach mal die Tabelle anschauen. Natürlich schielt man ab und an nach oben, aber die ersten vier Mannschaften lassen überhaupt keine Fehler zu. Es ist unheimlich schwer Punkte aufzuholen - sie gewinnen quasi jede Woche.

SPOX: Trotzdem haben sie den erweiterten Anschluss wieder hergestellt.

Lauth: Darüber sind wir auch sehr froh. Das war auch unser eigentliches Ziel, hinter diesen vier Mannschaften die erste Kraft zu sein. Wir wollen gegen den Karlsruher SC unbedingt die drei Punkte, dann gehen wir mit großer Motivation ins neue Jahr.

SPOX: In den letzten Wochen wurde über einige Verstärkungen spekuliert. Immer wieder viel auch der Name David Jarolim. Wäre das einer, der den Löwen gut zu Gesicht steht?

Lauth: Innerhalb der Mannschaft wurde da noch nichts kommuniziert. Die Aufgaben überlassen wir der sportlichen Führung, also kann ich da leider noch nichts zu sagen.

SPOX: Sportchef Florian Hinterberger hat im SPOX-Interview bemängelt, dass einige Spieler vielleicht sogar zu lieb sind und es ein wenig an "Drecksackmentalität" fehlt.

Lauth: (überlegt) Daran sieht man wieder: Fußball ist ein Tagesgeschäft. Am Anfang der Saison haben wir richtig gut gespielt, alles war toll. Als es dann nicht so gut lief, wurde die Einstellung bemängelt. Wenn wir kämpfen, bis es ist nicht mehr geht, ist alles in Ordnung. Beim 3:0-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig kam sogar das Glück wieder zurück - besser geht es kaum.

SPOX: Bei ihrem Tor war auch ein bisschen Glück dabei. Wie froh sind Sie, dass Sie wieder getroffen haben?

Lauth: Es tut gut, noch einmal mein Torekonto aufzustocken. Das gibt Selbstvertrauen und viel Schwung für das letzte Spiel. Ich muss dazu sagen, ich bin ziemlich kaputt. Wir hatten eine kurze Winterpause letztes Jahr und wenn man es mal in Relation setzt, keine richtige Sommerpause. Wir gehen auf dem Zahnfleisch.

SPOX: Da kommt Ihnen Weihnachten gelegen. Wird da die Torprämie gleich in Geschenke reinvestiert?

Lauth: Mir fällt es schwer, jetzt schon an die Feiertage zu denken. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch gar keine Geschenke besorgt habe. Haben Sie aber keine Sorge, mein Sohn bekommt auf jeden Fall was. (lacht)

Benjamin Lauth im Steckbrief

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