Wollitz: "Als Wessi-Arschloch beschimpft"

SID
Claus-Dieter Wollitz hat Ärger mit Teilen der eigenen Anhänger
© Getty

Trainer Claus-Dieter Wollitz hat das Verhalten von Teilen der eigenen Fans beklagt und seine Zukunft bei Energie Cottbus infrage gestellt. "Ich denke, ich habe dem Verein und der Region sehr viel gegeben."

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Trainer Claus-Dieter Wollitz hat das Verhalten von Teilen der eigenen Fans beklagt und seine Zukunft beim Zweitligisten Energie Cottbus infrage gestellt.

"Ich denke, ich habe dem Verein und der Region sehr viel gegeben. Trotzdem muss ich mich hier beschimpfen lassen: als Wessi-Arschloch", sagte Wollitz im Interview mit der "Berliner Zeitung": "Das geht teilweise unter die Gürtellinie, was ich auf der Straße zu hören bekomme."

Er erhalte zwar auch viel Zuspruch für seine Arbeit, doch "es gibt Diskussionen im Umfeld, die mich ernsthaft nachdenken lassen: Macht es Sinn, weiterzumachen?", sagte Wollitz.

Viele Fans sind wütend, weil sich Wollitz für einen Verkauf der Namensrechte am Stadion der Freundschaft ausgesprochen hat. "Einige glauben, ich will dem FC Energie seine ostdeutsche Seele rauben und einen Luxus-Verein daraus machen", sagte Wollitz.

Wollitz: "Strukturen weiter professionalisieren"

"Aber ich möchte die Strukturen hier weiter professionalisieren, damit wir dauerhaft im Profifußball überleben können." Mit dem Geld aus dem Namenssponsoring solle nicht die Mannschaft verstärkt, sondern die Geschäftsstelle ausgebaut werden, erklärte Wollitz.

Zudem kritisierte der 45-Jährige die Anhänger wegen der schwachen Besucherzahlen trotz teilweise spektakulärer Auftritte. "Die Fans, die dann auch kommen, sind voller Leidenschaft. Aber viele bleiben wohl auch weg, weil sie zu viel erwarten", sagte Wollitz und forderte, die Leute sollten sich ein Beispiel am Ostrivalen Union Berlin nehmen: "Diese Fans sind realistisch, geduldig. Bei uns muss sofort alles von null auf hundert gehen."

Der Vertrag des Trainers läuft am Saisonende aus. Ein neues von Präsident Ulrich Lepsch vorgelegtes Vertragsangebot hat "Pele" Wollitz noch nicht unterschrieben. "Ich brauche mehr Zeit zum Überlegen. Wir reden im Januar wieder", sagte Wollitz. Der Coach war im Sommer 2009 von Ligakonkurrent VfL Osnabrück zu den Lausitzern gewechselt.

Seit seiner Amtsübernahme krempelte der frühere Bundesligaprofi die Mannschaft komplett um und sorgte für einen Imagewechsel bei Energie. Statt auf Legionäre aus Osteuropa setzt der Klub nun vorwiegend auf junge deutsche Talente.

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