Babbel soll Hertha in Bundesliga führen

SID
Markus Babbel bestritt 288 Bundesligaspiele für die Bayern, den HSV und Stuttgart
© Getty

Wunschtrainer Markus Babbel soll die Fußball-Depression in der Hauptstadt beenden und Hertha BSC Berlin zurück in die Bundesliga führen. Der 37 Jahre Babbel erhielt nach Angaben des Klubs einen Einjahresvertrag, der sich im Falle des Aufstiegs in die Bundesliga um ein weiteres Jahr verlängert.

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"Unser gemeinsames Ziel ist der Wiederaufstieg", sagte Herthas Manager Michael Preetz am Montag und fügte an: "Markus Babbel hat beim VfB Stuttgart schon erfolgreich als Trainer gearbeitet. Er ist ein ausgewiesener Fußball-Fachmann, der unsere Philosophie für die Entwicklung von Hertha BSC teilt."

Auch Babbel gab sich vor seiner neuen Aufgabe optimistisch: "Hertha BSC ist ein toller Verein mit großer Tradition", sagte der ehemalige Profi und erklärte: "Entscheidend war für mich die sportliche Perspektive." Assistenztrainer wird der 42 Jahre alte Rainer Widmayer, mit dem Babbel bereits in Stuttgart gearbeitet hatte.

Babbel Wunschkandidat

Für Herthas Manager Michael Preetz war Babbel der Wunschkandidat. Beide kennen und schätzen sich aus gemeinsamen Zeiten bei der Nationalmannschaft. Preetz hatte seit rund zwei Wochen Kontakt zu Babbel. Am vergangenen Dienstag hatte der Klub bekannt gegeben, dass man den Vertrag mit dem in Berlin glücklosen Trainer Friedhelm Funkel nicht verlängern werde.

Unter Funkel musste die Hertha in der abgelaufenen Saison nach einem Jahr voller Pleiten, Pech und Pannen zum fünften Mal in der Klubgeschichte aus der Bundesliga absteigen. Die alte Dame kann sich auf Dauer die 2. Liga nicht leisten. Viele Großsponsoren haben die weitere Zusammenarbeit an die Bedingung geknüpft, dass am Ende der neuen Saison die Rückkehr ins Oberhaus folgt.

Doppelbelastung wurde zum Verhängnis

Im Juli 2007 hatte Babbel nach Ende seiner Laufbahn als Spieler seine Trainerkarriere beim VfB Stuttgart als Assistent von Armin Veh. Im November 2008 übernahm er Vehs Aufgaben als Chef-Trainer. Da ihm jedoch die nötige Trainerlizenz fehlte, fungierte er zunächst formal als Teamchef. Mit dem VfB schaffte er am Ende der Saison 2008/09 noch den Sprung in die Champions League.

In der folgenden Saison wurde ihm die Doppelbelastung zum Verhängnis. Weil er in Köln seinen Trainerschein absolvieren musste, konnte Babbel die Mannschaft unter der Woche nicht trainieren. Nach nur zwei Siegen aus den ersten 15 Saisonspielen wurde er am 6. Dezember 2009 in Stuttgart entlassen. Im April diesen Jahres erhielt er sein Trainer-Diplom und kann sich seitdem ganz auf das Traineramt konzentrieren.

Als Spieler absolvierte Babbel 288 Bundesliga-Spiele und sammelte Titel wir nur wenige Profis seiner Zeit. 1996 wurde er mit 23 Jahren Europameister. Im gleichen Jahr gewann er den UEFA-Cup mit seinem Stammverein Bayern München, mit dem er dreimal die deutsche Meisterschaft und zweimal den DFB-Pokal gewann. Mit dem FC Liverpool holte er 2001 erneut den UEFA-Cup. Zum Ende seiner Laufbahn als Profi wurde er 2007 im Trikot des VfB Stuttgart noch einmal deutscher Meister.

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