Kostmann: "Verhalten der Fans tut mir sehr weh"

SID
Marco Kostmann war unter anderem schon Trainer beim SC Paderborn
© Getty

Die Randale während der Zweitliga-Partie zwischen Düsseldorf und Rostock werden für beide Vereine ein Nachspiel haben. Hansa-Trainer Marco Kostmann war nach dem Abpfiff entsetzt.

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Hooligans von Hansa Rostock haben am Sonntag für einen handfesten Skandal gesorgt und zwei längere Unterbrechungen des Zweitligaspiels ihrer Mannschaft bei Fortuna Düsseldorf verursacht.

Bereits nach acht Minuten unterbrach FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark die Begegnung für 19 Minuten, nachdem Hansa-Torwart Alexander Walke von einem Feuerwerkskörper getroffen worden war und behandelt werden musste.

Spielabbruch droht kurz vor Ende

Kurz vor dem Ende drohte sogar ein Spielabbruch, als Assistent Jan-Hendrik Salver aus Stuttgart in der 83. Minute von einem Gegenstand offenbar am Ohr getroffen wurde.

"Dieses Verhalten der sogenannten Fans tut mir sehr, sehr weh und leid für den deutschen Fußball", sagte ein entsetzter Trainer Marco Kostmann. Sportdirektor Rene Rydlewicz erklärte, er schäme sich: "Das hat mit Sport nichts zu tun."

Das erste Wurfgeschoss kam aus dem Rostocker Block, auch der zweite Gegenstand wurde offensichtlich von einem Hansa-Chaoten abgefeuert. Stark diskutierte nach dem zweiten Vorfall minutenlang mit Spielern und Offiziellen, ehe er sich entschied, das Skandalspiel doch noch noch über die Bühne zu bringen.

Beiden Vereinen droht empfindliche Strafe

Stark beendete die Begegnung aber überpünktlich, ehe er und die Akteure sich in Sicherheit brachten. Mittlerweile war ein Großaufgebot der Polizei in die Arena eingezogen.

Nach beiden Attacken hatten die Hansa-Profis, angeführt von ihrem Kapitän Tim Sebastian, versucht, ihre mitgereisten Anhänger zu beruhigen und sie mit Worten und Gesten aufgefordert, sich vernünftig zu verhalten. Rostock, aber auch Düsseldorf wegen wiederholter Defizite beim Ordnungsdienst drohen nun empfindliche Strafen durch den DFB.

Hansa-Keeper Walke muss behandelt werden

Walke war nach der Wurfattacke zu Spielbeginn nach einer kurzen Behandlung zwischen die Pfosten zurückgekehrt, während die Fortuna-Mannschaft zunächst in der Kabine blieb. Derweil diskutierten am Spielfeldrand Hansa-Coach Marco Kostmann und Fortuna-Manager Wolf Werner über die Vorfälle auf den Rängen.

Erst nachdem der Rostocker Coach und seine Spieler noch einmal geschlossen vor dem Gäste-Fanblock auf die Hansa-Anhänger beruhigend eingewirkt und an die Vernunft appelliert hatten, setzte Stark das Spiel fort.

Falls noch ein Knallkörper geworfen werde, breche er das Spiel sofort ab, sagte der Referee unmissverständlich vor dem Wiederanpfiff.

Rostock muss in Relegation

Nach dem zweiten Zwischenfalls reagierte er dann in Absprache mit seinen Assistenten ruhig und souverän, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Die Begegnung endete 3:1 für Düsseldorf, wodurch Rostock als Drittletzter in der Relegation gegen den FC Ingolstadt um den Klassenerhalt kämpfen muss.

Rostock muss in die Relegation gegen Ingolstadt