Hansa vor dem Absturz in 3. Liga

SID
Hansa Rostock hat mit der 0:1-Niederlage im Nacken eine schlechte Ausgangsposition
© Getty

Nach einer harmlosen und über weite Strecken gleichermaßen mutlosen Vorstellung beim FC Ingolstadt steht Hansa Rostock mit einem Bein in der 3. Fußball-Liga.

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Frustriert flogen die Hanseaten direkt nach dem 0:1 im Relegationshinspiel zurück in den hohen Norden, wo am Montag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) in einem echten Endspiel der erste Abstieg der Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit noch verhindert werden soll.

"Wir liegen zur Halbzeit 0:1 hinten. Um die Liga zu halten, müssen wir uns mehr Torchancen erspielen. Es wird ein heißer Kampf", sagte der stets optimistische Hansa-Trainer Marco Kostmann. Man habe vor allem nicht mutig genug gespielt.

Seine Truppe war an der knappen, aber durch die Auswärtstorregelung ungünstigen Niederlage selbst schuld. Erst investierte man zu wenig, dann ließ man sich auskontern. Ingolstadts Steffen Wohlfarth erzielte in der 73. Minute vor 7538 Zuschauern das Tor des Tages. Schießt Ingolstadt in Rostock nur ein Tor, brauchen die Gastgeber bereits drei Treffer.

Hansa mit Heimvorteil

Hansa-Keeper Alexander Walke machte bei dem Gegentor keine gute Figur, verhinderte aber acht Minuten später mit einer Großtat gegen Fabian Gerber, dass Hansa am Montag zwei Treffer aufholen muss.

Hansa wird dann wieder vor den eigenen Fans spielen, woraus auch Walke seinen Mut zieht: "Für Ingolstadt wird es schwer, wenn sie zu uns kommen und 25.000 Rostocker auf sie warten."

In Ingolstadt musste Hansa auf die Unterstützung der eigenen Anhänger verzichten, nachdem einige Randalierer am letzten Zweitliga-Spieltag in Düsseldorf eine 19-minütige Spielunterbrechung erzwungen hatten.

In Rostock bereitet man sich auf einen erneuten Ernstfall vor. Im Stadion herrscht Alkoholverbot, zudem kommt es im Zuge der An- und Abreise der Fans aus Ingolstadt zu vorübergehenden Sperrungen in der Stadt.

Ingolstadt bereits in Party-Laune

Während sich in Rostock die Untergangsstimmung immer weiter verbreitet, ist Ingolstadt in Party-Laune.

Die Bayern sind fest davon überzeugt, nach einem Jahr in der 3. Liga wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren und den Betriebsunfall Abstieg schnell korrigieren zu können.

Das Team von Michael Wiesinger präsentierte sich am Freitag zwar ebenfalls übernervös, machte aber im Gegensatz zu den Rostockern das Tor. "Nach der Pause haben wir den Faden verloren und Rostock wurde besser. Aber wir haben in dieser Phase das Tor gemacht", sagte Trainer Wiesinger: "Das ist für uns eine gute Ausgangsposition, wir können mit breiter Brust nach Rostock fahren."

Personell kann Wiesinger am Montag aus dem Vollen schöpfen. Sein Gegenüber Marco Kostmann muss dagegen definitiv auf Kai Bülow und Kevin Schlitt verzichten, die in Ingolstadt jeweils die fünfte Gelbe Karte sahen und damit für das Rückspiel gesperrt sind.

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