Zachhuber drückt Rostock die Daumen

SID
Andreas Zachhuber bestritt als Aktiver 77 Spiele für Hansa Rostock
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Für Andreas Zachhuber, Ex-Trainer von Hansa Rostock, kommt die sportliche Talfahrt des Zweitligisten nicht von ungefähr, sondern ist auf "personelle Veränderungen" zurückzuführen.

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Für "Retter" Andreas Zachhuber ist die sportliche Misere von Hansa Rostock in den zurückliegenden Monaten hausgemacht. "Die personellen Veränderungen im Klub sind bestimmt nicht spurlos an der Mannschaft vorübergegangen", sagte Zachhuber mit Blick auf sein ehemaliges Team, das am Montagabend im Rückspiel der Relegation gegen den FC Ingolstadt um den Verbleib in der 2. Liga kämpfte.

Nachdem Zachhuber am 22. Februar 2010 die Verantwortung für die Mannschaft entzogen worden war, übernahm sein Assistent Thomas Finck das Kommando auf der Kogge. Drei Wochen später war die Dienstzeit von Finck wieder beendet. Der 40-Jährige besaß nur die A-Lizenz. Der Klub hatte von der Deutschen Fußball Liga (DFL) Signale erhalten, dass man eine Ausnahmeregelung für Finck bekäme. Als diese ausblieb, wurde Co-Trainer Marco Kostmann Mitte März zum neuen Chef-Trainer ernannt.

Zachhuber: "Ich trage die Kogge im Herzen"

Trotz der Personal-Rochaden ist es Zachhuber, der sich wie kein Zweiter bei Hansa Rostock den Beinamen "Retter" verdient hat. Zweimal bewahrte der 47-Jährige die Mecklenburger in den Spielzeiten 1999 und 2000 vor dem Abstieg aus dem Fußball-Oberhaus. Nachdem er im März 2009 die Kogge erneut in höchster Not übernommen hatte, schaffte er mit den Hanseaten am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der 2. Liga.

"Ich trage die Kogge im Herzen", sagt Zachhuber. In der abgelaufenden sollte sich das Team unter seiner Regie eigentlich im gesicherten Mittelfeld etablieren. Nach fünf Spielen ohne Sieg und den Fall auf Platz 14 folgte jedoch die Beurlaubung. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2011. "Ins Stadion gehe ich nicht. Ich werde mir die Partie zu Hause vor dem Fernseher ansehen", sagte Zachhuber vor dem "Finale" am Montag.

"Ich bin ein Stück Hansa"

Mit Blick auf die gesamte Saison stellte Zachhuber bei der Mannschaft auch für die Zeit unter seiner Regie Schwächen in der Offensive fest. "Es fehlte an Durchschlagskraft." Nur zweimal konnte das Team in der zweiten Liga mehr als zwei Tore erzielen. Am 19. März beim 3:1-Heimsieg gegen den MSV Duisburg sowie am 27. September beim 4:0-Erfolg zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth. Am Ende reichte es nur zu Rang 16, der den Gang in die Relagtion bedeutete.

Sollte Zachhuber in Zukunft wieder die Anfrage erhalten, im Profi-Kader auszuhelfen, wäre er sofort bereit. "Ich bin doch ein Stück Hansa", sagt "Zacher". In den 80er Jahren hat er selbst in der ersten Mannschaft von Hansa gespielt. Anschließend trainierte er sämtliche Teams im Verein, ehe er die Profi-Mannschaft übernahm und mehrfach das Ruder vor dem Abstieg rumreißen konnte.

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