Fortuna Düsseldorf hofft auf Vereinsrekord

SID
Beim letzten Düsseldorfer Heimspiel gegen Energie Cottbus traf Martin Harnik (r.) doppelt
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Fortuna Düsseldorf empfängt zu Beginn des 15. Spieltags Arminia Bielefeld zum Verfolgerduell. An der Alten Försterei steigt das Berlin-Brandenburg-Derby zwischen Union und Cottbus.

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Vor der Saison hat es wohl kaum jemand für möglich gehalten: Fortuna Düsseldorf begrüßt heute zum Auftakt der 15. Zweitliga-Runde Arminia Bielefeld in eigener Arena zum Knüller des Spieltags.

Doch auch das Berlin-brandenburgische Duell zwischen Union Berlin und Energie Cottbus sowie das Spiel zwischen dem FC Augsburg und Kellerkind FSV Frankfurt (ab 17.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) birgen nicht weniger Brisanz in sich.

Zweifelsohne gehört Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zu den Überraschungen der diesjährigen Zweitliga-Saison. Mit Teamgeist, bedingungslosem Einsatz und Leidenschaft wurde mit 24 geholten Punkten aus 14 Spielen (Platz vier) die halbe Ernte für das Saisonziel Klassenerhalt bereits eingefahren.

Düsseldorf: Schon 25.000 Karten weg

Vor heimischer Kulisse laufen die Rheinländer sogar noch mit weißer Weste (fünf Siege, zwei Remis) auf. Das toleriert das oft kritische Düsseldorfer Publikum: Bereits über 25.000 Tickets gingen im Vorverkauf über den Ladentisch.

Die Verantwortlichen rechnen mit über 30.000 Besuchern, was einen Vereinsrekord in der siebenjährigen Düsseldorfer Zweitliga-Historie bedeuten würde (zuvor 29.385 am siebten Spieltag gegen Aachen).

Bei Gegner Arminia Bielefeld ist die Luft in den letzten Wochen ein wenig raus. Von Experten nach zwischenzeitlich acht Erfolgen in Serie bereits als sicherer Bundesliga-Aufsteiger gehandelt, holten die Ostwestfalen in den folgenden drei Partien nur einen Punkt ohne ein eigenes Tor zu erzielen.

In der Tabelle rutschte die Truppe von Trainer Thomas Gerstner von Platz eins auf den Relegationsplatz drei ab. Bei einer weiteren Niederlage in Düsseldorf würde das einst stattliche Punktepolster auf Platz vier auf nur einen Zähler schmilzen.

Cakir und Hergesell zurück, Lumpi im Fokus

Fortuna-Trainer Norbert Meier muss vermutlich auf Michael Melka (Aufbautraining nach Zehenverletzung), Anderson (Muskelquetschung im Oberschenkel), Marco Christ (Innenbandanriss) und Dmitri Bulykin (Haarriss im Mittelfuß) verzichten. Fabian Hergesell und Hamza Cakir sind nach überstandenen Verletzungen wieder ins Training eingestiegen.

Oliver Fink (nach Leistenproblemen) wird wohl ebenso in der Startelf stehen wie Kapitän Andreas Lambertz. Der DFB-Kontrollausschuss hatte unter der Woche gegen Lumpi, wie der 25-Jährige von den Fans liebevoll genannt wird, wegen einer angeblichen Schwalbe unmittelbar vor dem 1:2-Anschlusstor beim 2:2 bei 1860 München ermittelt.

Doch durch die Aussage von Schiedsrichter Daniel Siebert ("gefährliches Spiel von Münchens Holebas") kam der Publikumsliebling ungeschoren davon. Nach zuletzt starken Leistungen sowie einem Treffer gegen die "Löwen" als Joker könnte auch der burkinische Nationalspieler Patrick Zoundi zu seinem Startelf-Debüt kommen.

"Heimspiel" für Gerstner

Bielefeld muss weiter ohne Markus Bollmann (Schlüsselbeinbruch), Markus Schuler (Rippenbruch) und Oliver Kirch (Innenbandanriss) auskommen. Für Übungsleiter Thomas Gerstner ist die Partie übrigens kein Spiel wie jedes andere: Der 43-Jährige wohnt in Düsseldorf - quasi einen Steinwurf von der Düsseldorfer Arena entfernt.

Auch Union Berlin wurde vor der Saison vermutlich nur von kühnsten Optimisten im oberen Tabellendrittel gesehen. Mit 17 Zählern aus sieben Spielen kamen die Eisernen brilliant aus den Startlöchern, in den letzten sieben Spielen wurden allerdings gegen vermeintlich stärkere Gegner nur sechs Punkte verbucht.

Im Berlin-Brandenburg-Derby gegen Energie Cottbus will das Team von Trainer Uwe Neuhaus nun vor vermutlich vollem Haus im Stadion an der Alten Försterei wieder in die Erfolgsspur zurück. Nicht mit an Bord ist in John Jairo Mosquera und Karim Benyamina der erste Sturm.

Cottbus ohne drei, aber mit Jula

Will Energie Cottbus noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden, muss für die Truppe von Coach Pele Wollitz zeitnah eine kleine Siegesserie her. Der Grundstein wurde wie so oft mit einem Heimsieg (3:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen) gelegt, doch auf fremden Platz folgten dann meist nur selten Taten. Nur einmal (2:0 in Koblenz) nahmen die Lausitzer einen Dreier auf die Heimreise mit.

Mut macht die Bilanz: Das bisher einzige Zweitligaduell in Köpenick gewann Energie in der Saison 2003/04 mit 1:0. Ein Einsatz der sich im Aufbautraining befindenden Timo Rost und Daniel Ziebig kommt voraussichtlich noch zu früh. Auch Marco Kurth (muskuläre Probleme) muss passen, Emil Jula ist nach überhöhter Temperatur unter der Woche einsatzbereit.

Frankfurt will Serie fortsetzen

Der FC Augsburg und der FSV Frankfurt runden die Abendspiele ab. Die Aufholjagd der Schwaben in der Tabelle (zuletzt 13 von 18 möglichen Punkten geholt), durch zwei Elfmetertore von Christian Tiffert beim 2:2 in Duisburg jäh gestoppt, soll im Duell gegen das hessische Kellerkind weitergehen.

Doch auch die Elf von Coach Hans-Jürgen Boysen ist nicht mehr der Punktelieferant wie zu Saisonbeginn. In den vergangenen fünf Spielen brachten die FSV-Kicker sieben Punkte auf ihr klammes Punktekonto.

Beim letzten Gastspiel (3:1 in Oberhausen) endete sogar die über zehn Monate andauernde Pleitenserie des Tabellen-Vorletzten. Beim letzten Treffen, noch im alten Rosenaustadion, teilten beide Klubs die Punkte (2:2).

Der 15. Spieltag der 2. Liga im Überblick