Kaiser Ludwig und die Mini-Citizens

Von SPOX
Alexander Ludwig, Sandro Kaiser und Manuel Schäffler (v.l.n.r.) laufen vor dem Olympiastadion
© Imago

Am kommenden Freitag startet die 2. Liga in die Saison 2009/2010. SPOX stellt zum Saisionbeginn die Veränderungen in den einzelnen Mannschaften vor. Heute startet Teil eins, am Donnerstag geht es mit den restlichen neun Teams weiter.

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Rot Weiss Ahlen

"Uns war bereits nach dem Aufstieg bewusst, dass wir irgendwann handeln müssen, um uns mittelfristig in der 2. Bundesliga zu etablieren", nennt RWA-Manager Stefan Grädler den Grund für den Umbruch.

13 Neue sind da, mit Kevin Großkreutz und Marco Reus hat man aber zweifelsohne an Qualität verloren. Das bewährte 4-3-3 wird wohl durch ein 4-4-2 ersetzt. Bis dieses System verinnerlicht wird, wird es dauern. Daher ist ein ähnlich guter Start wie vergangene Saison (17 Punkte aus zehn Spielen) nicht zu erwarten.

FC Augsburg

Neben dem neuen Stadion gibt's auch im Kader wieder Neues bei den Schwaben: Erneut wurde ein Umbruch vollzogen, der es allerdings in sich hat und den FCA in die Riege der Geheimfavoriten hievt: Marcel Ndjeng, Axel Bellinghausen, Goran Sukalo, Daniel Brinkmann, Edmond Kapllani, Kevin Schindler, Dominik Reinhardt, Jonas de Roeck und Simon Jentzsch stehen durchweg für Qualität, sind überwiegend jung und werden dem Team - sobald es sich gefunden hat -  weiterhelfen.

"Wir wollen in den nächsten beiden Jahren einen Kader zusammenstellen, der eine Chance hat, um Platz drei mitzuspielen", so Manager Andreas Rettig. Der erste Schritt ist getan.

TSV 1860 München

Nach der Katastrophensaison im vergangenen Jahr muss man Schlimmes befürchten, zumal mit Fabian Johnson, Sven Bender und Markus Thorandt Qualität verloren ging, die schwer zu ersetzen ist. Sportdirektor Miroslav Stevic erledigte jedoch seine Hausaufgaben und konnte mit Gabor Kiraly, Antonio Rukavina oder Alexander Ludwig Hochkaräter verpflichten, die neue Stabilität im Kader sowie einen produktiven Konkurrenzkampf versprechen.

In den Tests gegen ManCity (1:1), Lech Posen (0:1) und den FC Aberdeen (1:0) zeigte sich die Defensive, wo Neuzugang Radhouene Felhi den Ton angibt, sicher. Beim Pokalsieg in Paderborn war zudem die linke Seite mit Sandro Kaiser und Ludwig auffällig aktiv und zeigte bereits großes Spielverständnis.

Fraglich, ob der Ausfall von Daniel Bierofka durch den neuen Stürmer Kenny Cooper aufgefangen werden kann. Torjäger Benjamin Lauth braucht nämlich dringend Unterstützung.

Hansa Rostock

Das neue starke Duo Andreas Zachhuber/Rene Rydlewicz setzte den Rotstift beim Kader an: Fünfzehn Spieler gingen, stattdessen holte man überwiegend deutschsprachige Profis, um die Identifikation mit Verein und Region zu stärken.

Dennoch blieb der Stamm erhalten, so dass die Mannschaft eingespielt ist und mit Tim Sebastian, Bradley Carnell oder Oliver Schröder noch mal an Qualität gewinnt. Im Pokal setzte es gegen Osnabrück allerdings die erste Pleite unter dem Eilts-Nachfolger. Kein Wunder, testete man in der Vorbereitung doch ausschließlich unterklassige Teams...

TuS Koblenz

Die TuS ließ zu Beginn der Vorbereitung mit einem 3:1 gegen Köln aufhorchen und hatte auch im Pokal keine Probleme. Der Aderlass im Kader war jedoch groß: 13 Akteure verließen den Verein, darunter Leistungsträger wie Du-Ri Cha, Branimir Bajic oder Goran Sukalo. Mit Shefki Kuqi kam ein alternder Torjäger, der Koblenz aber weiterbringen wird.

Allerdings fehlen echte Alternativen im Offensivbereich. Problematisch könnte - zumindest in der "Kennenlernphase" - die Gewöhnung der Neuzugänge ans zementierte 4-4-2-System von Coach Uwe Rapolder werden.

FSV Frankfurt

Das Manchester City der 2. Liga: Die Hessen holten mit Dajan Simac, Alexander Voigt, Gledson drei erfahrene Akteure für den Defensivbereich. Im Mittelfeld soll Soumaila Coulibaly die Fäden ziehen und den Abgang von Youssef Mokhtari vergessen machen.

Zudem zeigten auch Nikolas Ledgerwood, Pekka Lagerblom und Matthew Taylor bereits, dass sie in der 2. Liga Verstärkungen sein können. Neben Taylor stünde dem FSV ein weiterer Stürmer gut zu Gesicht, um die magere Torausbeute von nur 34 Treffern aus dem Vorjahr zu erhöhen.

Fortuna Düsseldorf

Die Testspiele liefen durchweg positiv, mit Vitesse Arnheim wurde zudem ein größeres Kaliber besiegt. Mit Johannes van den Bergh und Stürmer Dmitri Bulykin kamen Akteure, die bereits Bundesligaluft schnupperten.

Das Aufstiegsteam konnte ansonsten zusammen gehalten werden, so dass  Teamgeist und Eingespieltheit wohl als größte Stärke des Kaders genannt werden müssen. Dies zeigte auch der tolle Auftritt im Pokal gegen Hamburg.

SC Paderborn 07

Die Ostwestfalen holten sechs Neue, die den Konkurrenzkampf im Team deutlich erhöhen. Die Testspieler verliefen ordentlich, wenn man vom 1:3 gegen den Goslarer SC absieht.

Die Mannschaft ist eingespielt, nimmt Elan und Selbstvertrauen aus dem Aufstieg mit in die Saison und besitzt viele junge Akteure, deren Potential weiter ausgeschöpft werden kann.

Union Berlin

Highlight der Vorbereitung war der verdiente 2:1-Sieg gegen Schalke 04. Die 0:5-Pokalpleite gegen Bremen sorgte dann jedoch für Ernüchterung. "Es wird sich so schnell keine Stammformation bilden", nannte Trainer Uwe Neuhaus danach gleich ein Manko der Eisernen.

Schwere Bürde: Wie auch vor dem Pokalspiel wird Union wohl nicht als Außenseiter durch die Liga marschieren, sondern direkt ernst genommen.

Wer landet wo? Der Tabellenrechner zur 2. Liga