Eichberg und Slomka nach Bielefeld?

SID
Mirko Slomka gilt als heißer Kandidat auf den Trainerposten bei Arminia Bielefeld
© Getty

Günter Eichberg will bei Arminia Bielefeld einstiegen. Der Verein benötige eine neue Struktur und wieder starke Leute im Vorstand. Rudi Assauer steht ihm beratend zur Seite. Als heißer Kandidat für den Trainerposten gilt Mirko Slomka.

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"Sonnenkönig" Günter Eichberg will in Zukunft auf der Alm regieren. Der ehemalige Präsident von Schalke 04 plant, mit Ex-Manager Rudi Assauer bei Arminia Bielefeld einzusteigen.

"Ja, ich werde nächste Woche nach Bielefeld fahren und dort mit ein paar Führungspersönlichkeiten aus dem Aufsichtsrat und der Wirtschaft Gespräche führen. Ich kann mir eine Präsidentschaft bei der Arminia sehr gut vorstellen", sagte Eichberg. Der Verein benötige "eine neue Struktur und wieder starke Leute im Vorstand, dafür würde ich mich gerne in Zusammenarbeit mit Rudi Assauer engagieren".

"Richtig Lust auf etwas Schönes"

Assauer stünde Eichberg zwar gerne als Berater zur Seite, schloss aber kategorisch aus, ein Amt beim Bundesliga-Absteiger zu übernehmen. "Günter hat mich gefragt, ob ich ihm ab und zu helfe, wenn er Fragen hat. Ein Amt? Vergessen sie´s. Mit Sicherheit nicht", sagte der langjährige Schalke-Manager.

Eichberg erklärte, er habe nach seiner fünfjährigen Amtszeit als Bürgermeister von Bad Bertrich "richtig Lust auf etwas Schönes, nämlich eine Aufgabe im Fußball. Natürlich wäre ich auch gerne nach Schalke zurückgekehrt, doch das ist unter der jetzigen Führung ausgeschlossen."

Bielefelder Führungschaos

Bei der Arminia herrscht nach dem siebten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga Führungschaos. Der Vorstand trat geschlossen zurück. Klubpräsident Hans-Hermann Schwick, Geschäftsführer Roland Kentsch, Albrecht Lämmchen und Andreas Mamerow werden ihre Ämter auf der Jahreshauptversammlung am 22. Juni zur Verfügung stellen.

Eichberg war vom 16. Januar 1989 bis zum 17. Oktober 1993 Präsident auf Schalke. In dieser Zeit investierte er Millionen aus seinem Privatvermögen in den Verein. "Im Nachhinein war es ein Fehler, dass ich soviel eigenes Geld in den Verein gepumpt habe. Das hat mich fast Kopf und Kragen gekostet", sagte er später.

Rücktritt im Oktober 1993

Zwar führte Eichberg die Knappen wieder in die Bundesliga, zeichnete aber auch für einige Transferflops wie die Verpflichtung von Radmilo Mihajlovic oder Bent Christensen verantwortlich. Bei seinem Rücktritt im Oktober 1993 hinterließ er auf Schalke einen Schuldenberg. Mit einer Personalie lag Eichberg jedoch goldrichtig.

"Die beste Entscheidung, die ich für Schalke getroffen habe, war die Rückholaktion von Rudi Assauer. Ich dachte damals, ich bleibe bis an mein Lebensende Schalke-Präsident." Stattdessen geriet er als Inhaber mehrerer Krampfader-Kliniken in Schieflage und siedelte daraufhin für zehn Jahre nach Florida über. 2004 schließlich wurde er zum Bürgermeister seines Wohnortes Bad Bertrich gewählt.

Slomka bald auf der Alm?

Die Trainersuche läuft bei den Bielfelder weiterhin auf Hochtouren. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" soll sich nun Mirko Slomka und Bielefeld-Sportchef Detlev Dammeier getroffen, um noch einmal über eine mögliche Verpflichtung des Fußballlehrers zu sprechen. Zuvor hatten Zvonimir Soldo und Claus-Dieter Wollitz den Arminen abgesagt.

Nun will der Absteiger bis Dienstag eine Entscheidung treffen, ob er mit oder ohne Slomka in die zweite Liga geht.

Die erste Verhandlungsrunde war an den Gehaltsvorstellungen von Slomka gescheitert.

Der ehemalige Schalke-Trainer fordert angeblich eine Million Euro pro Jahr, was Bielefeld zunächst ablehnte. Inzwischen haben aber wohl zwölf große Unternehmen aus der Region angeboten, die Arminia mit 12 bis 15 Millionen Euro zu unterstützen.

Arminia Bielefeld im Überblick