Lautern trennt sich von Sasic

SID
Milan Sasic ist ab sofort nicht mehr Trainer des 1. FC Kaiserslautern
© Getty

Trainer Milan Sasic ist nicht mehr Trainer des 1. FC Kaiserslautern. "Wir haben festgestellt, dass es keine weitere Basis für eine Zusammenarbeit gibt", sagte Stefan Kuntz.

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Paukenschlag beim 1. FC Kaiserslautern: Nach Turbulenzen hinter den Kulissen hat sich der Aufstiegskandidat völlig überraschend von Trainer Milan Sasic getrennt.

"Wir haben festgestellt, dass es keine weitere Basis für eine Zusammenarbeit über diese Saison hinaus gibt", erklärte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz nach einem "sachlichen und dennoch emotionalen Austausch" mit dem Trainer am Montagabend: "Daher hat sich der Vorstand entschlossen, Milan Sasic mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freizustellen."

Schwartz übernimmt

Interimstrainer wird bis zum Saisonende der bisherige Coach des Regionalligateams, Alois Schwartz. Als sein Assistent fungiert der frühere Lauterer Profi Oliver Schäfer.

Nach Angaben des "DSF" soll es zu einem heftigen Streit zwischen Sasic und Kuntz gekommen sein, die zuvor schon bei der TuS Koblenz erfolgreich zusammengearbeitet und die Rheinländer in die zweite Liga geführt hatten. Die "Bild"-Zeitung berichtet davon, dass sich die Spieler mehrfach beim Vorstand über den rüden Umgangston des Trainers beschwert haben sollen.

Kuntz dementiert Streit

Kuntz dementierte dies jedoch. "Dass es einen Streit zwischen uns gegeben haben soll, stimmt nicht", sagte er dem "sid": "Und die Mannschaft hat mit dieser Geschichte nichts zu tun. Es gab Gespräche, die bereits seit Wochen und Monaten laufen und die rein sachlicher Natur waren. Und da sich beide Seiten nicht über die künftige Ausrichtung einigen konnten, gab es nur die eine mögliche Entscheidung, so schwer sie auch für beide Seiten zu akzeptieren ist."

Sasic, der in Kaiserslautern einen Vertrag bis 2010 hatte, war völlig überrascht: "Damit habe ich nicht gerechnet. Das ist ein Schock", sagte er dem "kicker".

Einen genauen Zeitplan bis zur Präsentation eines langfristigen Nachfolgers gibt es beim FCK nicht, Schwartz und Schäfer sind nicht als Dauerlösung vorgesehen. "Im Moment ist angedacht, dass sie es bis zum Saisonende machen. Und bis dahin werden wir wohl auch einen neuen Trainer gefunden haben", sagte Kuntz.

Elfte Trainerentlassung

Im Vorjahr hatte Sasic die Lauterer in fast aussichtsloser Situation vor dem Abstieg gerettet, in dieser Spielzeit hat der Traditionsklub als Sechster noch Chancen auf die Rückkehr in die Bundesliga. Allerdings zeigte die Formkurve zuletzt nach unten. In der Rückrunden-Tabelle belegen die Lauterer nur Rang zehn, am Freitag verloren sie mit 1:5 bei Abstiegs-Kandidat Hansa Rostock.

Über den Aufstieg will Kuntz derzeit auch nicht konkret reden. "Wir schauen im Moment nur auf das Spiel am Freitag gegen Augsburg. Das hätten wir mit Milan Sasic gewinnen wollen und das wollen wir nun eben mit Alois Schwartz gewinnen", sagte er.

Die Trennung von Sasic ist die 341. Trainerentlassung seit Einführung der eingleisigen 2. Liga in der Saison 1981/82 und die elfte der laufende Spielzeit. In dieser Saison waren zuvor Thomas von Heesen (1. FC Nürnberg), Rudi Bommer (MSV Duisburg), Frank Pagelsdorf (Hansa Rostock), Christian Hock (SV Wehen Wiesbaden), Marco Kurz (1860 München), Christian Wück (Rot-Weiß Ahlen), Dieter Eilts (Hansa Rostock), Wolfgang Frank (SV Wehen Wiesbaden), Holger Fach (FC Augsburg) und Thorsten Fink (Ingolstadt) entlassen worden.

Milan Sasic im Steckbrief