Lautern an Foda interessiert

SID
Franco Foda ist Favorit auf den Trainerposten beim FCK, aktuell coacht er Sturm Graz
© Imago

Nach der überraschenden Entlassung von Trainer Milan Sasic haben bei Zweitligist 1. FC Kaiserslautern die Aufräumarbeiten begonnen.

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Doch während Ex-Nationalspieler Franco Foda von Sturm Graz als Favorit auf den Trainer-Chefsessel gilt, will Interimscoach Alois Schwartz den Pfälzern den Traum von der Bundesliga-Rückkehr erfüllen.

"Ein Aufstiegsplatz ist vergeben, es gibt aber noch einen zweiten und einen Relegationsplatz. Die Mannschaft hat die Qualität, den Aufstieg zu schaffen. Das ist unser Ziel", sagte Schwartz am Dienstag.

Sippel: "Überraschend, dass alles so schnell ging"

Seine Profis, die vor den abschließenden vier Partien drei Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenplatz haben, rätselten auch am Dienstag noch über die Gründe des Rauswurfs von Sasic.

"Es ist überraschend, dass alles so schnell ging. Vergangene Saison hat er uns vor dem Abstieg gerettet, und diese Runde hat er uns nach oben gepusht", sagte Keeper Tobias Sippel der "Rheinpfalz" und verteidigte den Führungsstil des Coaches: "Wir wussten, er ist manchmal ein knallharter Trainertyp, aber vor allem letztes Jahr haben wir das auch irgendwo gebraucht."

Der stellvertretende Mannschaftskapitän gab zwar Konflikte zwischen dem Team und Disziplinfanatiker Sasic zu, aber es seien "normale Diskussionen" gewesen: "Auch wenn der Trainer manchmal laut geworden ist."

Sasic: "Habe sie immer respektvoll und vertrauensvoll behandelt"

Auch Sasic wollte nichts von einem gestörten Verhältnis wissen. "Ich hatte nie das Gefühl, Probleme mit den Spielern zu haben. Ich habe sie immer respektvoll und vertrauensvoll behandelt", sagte der 50-Jährige im "DSF".

Dem FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach ist indes bewusst, dass die Trennung von Sasic ("Das war ein Schock") nach außen hin schwer vermittelbar ist. Die Entscheidung habe nichts mit der Qualität der Arbeit von Sasic zu tun.

"Sie basiert allein darauf, dass mit ihm keine Übereinstimmung über künftige Konzepte erzielt werden konnte", äußerte Rombach und begründete den ungewöhnlichen Zeitpunkt des Vollzugs: "Wenn man an dem Punkt ist, an dem man sagt, es ist besser, sich zu trennen, dann ist es immer besser, das gleich zu tun, als den Schritt aufzuschieben."

Der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz, der mit Sasic bereits bei der TuS Koblenz erfolgreich zusammenarbeitete, hatte den Rausschmiss am Montagabend ebenfalls mit unüberbrückbaren internen Unstimmigkeiten begründet.

Kuntz: "Wir konnten kein Vertrauensverhältnis aufbauen"

"Diese Entwickung hat sich schon seit Wochen und Monaten angebahnt. Seit dem Beginn der Rückrunde gab es Probleme, es gab keine Vertrauensbasis mehr zwischen uns", sagte Kuntz am Dienstag und verriet: "Seit längerem hat auch eine Trennung von Sasic zum Saisonende zur Disposition gestanden."

Favorit auf den Trainerposten ist offenbar der zweimalige Nationalspieler Franco Foda. "Ich habe noch keine Kandidatenliste. Fakt ist, wir suchen einen Cheftrainer für die nächste Saison", meinte Kuntz dazu. Der 43-jährige Foda wurde als Profi mit dem FCK 1990 DFB-Pokalsieger und ist seit 2006 beim österreichischen Klub Sturm Graz als Chefcoach tätig.

Schwartz und Schäfer gegen Augsburg auf der Bank

Sein 19-jähriger Sohn Sandro Foda steht ebenfalls bei Graz unter Vertrag. Nach Informationen des Internetportals "Sport1" soll sich auch Lothar Matthäus in Kaiserslautern aufgehalten haben. Der Rekordnationalspieler hatte jüngst angekündigt, seinen Vertrag als Trainer beim israelischen Erstligisten Maccabi Netanya am Saisonende vorzeitig aufzulösen.

Im Heimspiel der Pfälzer gegen den FC Augsburg am Freitag werden Schwartz und sein Assistent Oliver Schäfer die Mannschaft führen. Roger Lutz, Co-Trainer und Teammanager, bleibt ebenso wie Torwarttrainer Gerry Ehrmann im Amt.

Der Kader des 1. FC Kaiserslautern