Freiburg fürchtet das Nervenflattern

SID
Die Enttäuschung der Freiburg-Spieler (hier Johannes Flum) nach der Niederlage war groß
© Getty

Nachdem der Angstgegner erneut zugeschlagen hatte, beschlich Robin Dutt die Angst vor dem Nervenflattern. "Nach zwei Niederlagen muss ich mentale Aufbauarbeiten leisten, denn bei einer jungen Mannschaft gehen da schon Dinge im Kopf vor", sagte der Trainer des Zweitliga-Spitzenreiters SC Freiburg im Anschluss an das 0:1 (0:0) im Topspiel des 25. Spieltags gegen den 1. FC Nürnberg.

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Die Befürchtungen Dutts kommen nicht von ungefähr. Denn während sich der seit nunmehr fünf Partien ungeschlagene Club wieder mitten im Aufstiegsrennen befindet, haben die Breisgauer ihre komfortable Ausgangsposition vor dem Saison-Endspurt durch die zweite Pleite nacheinander verspielt.

Die Freiburger, die zuvor sechs Siege in Serie gefeiert hatten, trennen nur noch vier Punkte vom Relegationsplatz. Der FCN liegt dagegen nur noch vier Zähler hinter dem Dritten FSV Mainz 05. Allerdings hätten sich die Verantwortlichen beider Klubs schon vor dem Spiel auf die neue Lage an der Tabellenspitze einstellen können.

Achte Pleite im achten Zweitliga-Spiel gegen Nürnberg

Schließlich ist für den SC in der zweiten Liga gegen die Franken nichts zu holen. Die Breisgauer kassierten am Montagabend die achte Pleite im achten Zweitliga-Duell mit Nürnberg. Für die Fortsetzung dieser Serie sorgte diesmal ein bisher fast unbekannter Profi.

Der 21 Jahre alte Australier Dario Vidosic erzielte vor 19.000 Zuschauern nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt seinen ersten Treffer im bezahlten Fußball (83.).

"Ich war zuletzt eineinhalb Monate verletzt. Ich bin erst einmal sehr glücklich, wieder dabei zu sein. Das war natürlich eine perfekte Rückkehr für mich", sagte Vidosic nach seinem vierten Zweitliga-Spiel in einem Mix aus Englisch und Deutsch.

Oenning von Vidosics Potenzial überzeugt

"Ob ich in Zukunft öfter spiele, entscheidet der Trainer. Ich hatte eine Knie-Verletzung und muss erst noch Kraft tanken." Nürnbergs Coach Michael Oenning, dessen Team zum ersten Mal seit über vier Monaten wieder in der Fremde gewann, ist vom Potenzial des Australiers überzeugt.

"Dario ist ein sehr talentierter Spieler, der trotz seiner Jugend aber leider schon sehr oft verletzt war. Er hat in der letzten Woche einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es war eine Gefühlsentscheidung, ihn einzuwechseln", meinte der Coach.

Noch mehr als über sein gutes Gespür freute sich Oenning allerdings darüber, dass der Club vor der entscheidenden Phase der Saison wieder eine reelle Chance auf den Wiederaufstieg hat.

Oenning: "Wir haben noch nichts erreicht"

"Wir haben nun das geschafft, worauf wir schon seit Wochen hinarbeiten. Wir sind jetzt dran, aber wir haben noch nichts erreicht. Es warten noch spannende Wochen auf uns."

Ähnliches gilt auch für die Freiburger. "Man braucht bestimmt 63 Punkte, um aufzusteigen. Es fehlen uns also noch 15 Punkte - und die bekommen wir nicht geschenkt", sagte Dutt, der dem Rückschlag sogar etwas Positives abgewann.

"Es ist vielleicht sogar gut, dass es nun knapper zugeht. Dann ist die Konzentration wieder höher. Wir haben eine charakterstarke Mannschaft, wir haben die Qualität, und wir kommen sicher zurück."

Freiburg - Nürnberg: Daten & Fakten