"Aufstieg ist nicht utopisch"

Von Interview: Haruka Gruber
Die Saison-Bilanz von Benny Lauth: 16 Spiele, 6 Tore, 2 Vorlagen
© Getty

Erst der Sunnyboy, dann ein Problemfall - und jetzt der Leitlöwe: Der frühere Shootingstar Benny Lauth ist nach dem Fall in die Bedeutungslosigkeit wieder auf dem Weg nach oben. Der Stürmer spricht der 26-Jährige bei SPOX über das Mysterium 1860 und den drohenden Abgang der Bender-Zwillinge und Timo Gebhart.

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SPOX: Schwacher Saisonstart, darauf vier Siege in Serie, zuletzt aber nur ein Erfolg in sechs Spielen: 1860 ist das Mysterium der 2. Liga. Für Sie auch?

Benjamin Lauth: Ehrlich gesagt: ja. Uns fehlt einfach die Konstanz, sonst wären wir in der Tabelle ganz woanders platziert. Das Gute ist aber: Nicht nur wir sind unberechenbar, sondern praktisch die gesamte Liga. Mit etwas Beständigkeit in der Rückrunde können wir uns oben festsetzen.

SPOX: Ist sogar der Aufstieg drin - auch wenn 1860 vor der Partie gegen Nürnberg nur im Mittelfeld rangiert?

Lauth: Es wird verdammt schwer. Aber alles liegt sehr eng beieinander, und wenn wir endlich aufhören, Punkte leichtfertig herzuschenken und so viele Spiele zu vergeigen, ist der Aufstieg nicht utopisch.

SPOX: Sollte der Sprung in die Bundesliga misslingen, droht der Abgang von Talenten wie den Bender-Zwillingen und Timo Gebhart.

Lauth: Um auf Dauer solche Spieler zu halten, muss 1860 in der Bundesliga spielen. Andererseits sollten die Jungs aber auch wissen, was sie in München haben. Hier spielen sie regelmäßig und können sich weiterentwickeln. Das ist eine Menge wert.

Tippe 1860 in die Bundesliga: Mit dem Tabellenrechner!

SPOX: Raten Sie wegen Ihres eigenen Werdegangs von einem Weggang ab?

Lauth: Man kann die Situationen nicht vergleichen. Ich konnte es mir vor vier Jahren quasi nicht aussuchen, ob ich in München bleibe oder nicht, weil mich 1860 verkaufen musste, um nach dem Abstieg die Lizenz für die 2. Liga zu bekommen. Wer weiß, wie es bei Gebhart und den Benders im Sommer aussieht. Generell gilt aber: Wenn man die Möglichkeit hat, viel zu spielen, ist es ratsam zu bleiben.

SPOX: Liegt im Münchner Jugendstil eine der Ursachen für die wechselhaften Leistungen in der Saison?

Lauth: Auf jeden Fall. Und es ist sicher nicht förderlich, dass wir wegen des Verletzungspechs derzeit einen solch dünnen Kader haben. Danny Schwarz, Daniel Bierofka, Markus Schroth: Alles Spieler, die wir brauchen, die aber mehrere Wochen fehlten oder noch fehlen.

SPOX: Immerhin hat es den Vorteil, dass Sie sich im Team als neuer Leitwolf positionieren konnten.

Lauth: Es ist der nächste Schritt in meiner Entwicklung. Ich habe das komplette letzte Jahr in Hannover wenig gespielt, jetzt finde ich mehr und mehr zurück zu meiner alten Form. Im Laufe der Hinrunde hätte ich mehr Tore schießen können und ich habe einige Chancen ausgelassen, aber wenn ich das ausmerze, kann ich zufrieden mit mir sein.

Benny Lauth im Steckbrief