Nürnberg, Duisburg und Rostock in der Krise

SID
Duisburgs Trainer Rudi Bommer gestikuliert beim Spiel seiner Mannschaft gegen Mainz an der Außenlinie
© Getty

Nörgeln in Nürnberg, Rumoren in Rostock und Dauerfrust in Duisburg - nach einem Drittel der Saison laufen die vermeintlichen Aufstiegs-Favoriten der 2. Bundesliga ihren Zielen weit hinterher.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Vielleicht geht es einigen zu gut", wetterte der Manager des 1. FC Nürnberg, Martin Bader, vor dem Heimspiel des Altmeisters gegen den FSV Frankfurt.

Bei Hansa Rostock spielt Trainer Frank Pagelsdorf gegen den VfL Osnabrück nach zwei Niederlagen in Serie womöglich schon um seinen Job.

Rudi Bommer unter Druck

Unter Druck steht auch Rudi Bommer beim MSV Duisburg, wo drei Spiele ohne Sieg und der Streit um Torwart Tom Starke Unruhe stiften. Ein Sieg gegen Rot Weiss Ahlen soll die ständigen "Bommer-raus"-Rufe der Fans verstummen lassen.

Vor dem 12. Spieltag im Unterhaus ist die Rangordnung total durcheinander geraten. Die Bundesliga-Absteiger Nürnberg, Rostock und Duisburg sind nur noch Mittelmaß.

Der FC St. Pauli und der TSV 1860 München haben den Möchtegern-Aufsteigern die Schau gestohlen. Mit drei Siegen nacheinander stürmten die Hamburger auf den vierten Platz und greifen im Schlagerspiel am Montag den Drittplatzierten SC Freiburg im direkten Duell an.

Stanislawski warnt vor Euphorie

"Die 19 Punkte sind alle gegen den Abstieg", warnte Pauli-Coach Holger Stanislawski vor allzu großer Euphorie.

Auch bei den Münchner Höhenfliegern (sechs Spiele ohne Niederlage) ist das Thema Aufstieg noch tabu. "Wir müssen hungrig auf Erfolg bleiben", fordert "Löwen"-Trainer Marco Kurz von seiner jungen Mannschaft vor der Partie gegen den auswärts sieglosen Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen.

Kaiserslautern auf Aufstiegskurs

Auf Aufstiegskurs wollen der zu Hause ungeschlagene Spitzenreiter FSV Mainz 05, der am Bruchweg den FC Ingolstadt empfängt, und der 1. FC Kaiserslautern bleiben. Die "Roten Teufel" sind bei Schlusslicht SV Wehen Wiesbaden zu Gast.

Angesichts der ernüchternden Zwischenbilanz von 13 Punkten aus elf Spielen und zehn Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz ist Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader der Kragen geplatzt.

"Feuer anzünden in der Truppe" will der Manager und die Stars in der Winterpause mit "Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen" unter Druck setzen.

Nürnberg verkauft 35.000 Karten im Vorverkauf

Bis auf Torwart Raphael Schäfer spielen die Profis bis Weihnachten auf Bewährung. Trainer Michael Oenning unterstützt Baders harte Linie: "Es gibt nichts schön zu reden. Wir sind in der Bringschuld und brauchen Ergebnisse."

Die FCN-Fans halten ihrem Club trotz allem die Treue. Für die Partie gegen Aufsteiger Frankfurt wurden im Vorverkauf 35.000 Karten abgesetzt.

Auch in Rostock stimmen die Besucherzahlen noch, die Mannschaft steckt nach drei sieglosen Spielen allerdings in der Krise.

Frank Pagelsdorf vor dem Aus

Man sei mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden, stellte Manager Herbert Maronn fest und übt damit indirekt auch Kritik am Trainer. Eine Niederlage gegen Osnabrück könnte Pagelsdorfs Ende an der Ostsee bedeuten.

Wieder fester im Sattel sitzt Holger Fach vom FC Augsburg, der mit einem Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth weiter Werbung in eigener Sache machen kann.

Ungemütlich ist es für Uwe Rappolder von TuS Koblenz geworden, der nach vier sieglosen Spielen als Tabellen-Drittletzer in Aachen antritt.

Alle Daten und Fakten zum 12. Spieltag