Zweite Liga auf Sparkurs

SID
eigler, nürnberg
© Getty

München - Kauflust im Oberhaus, eine Etage tiefer wird gespart - die 2. Bundesliga übt sich weiterhin in Bescheidenheit und hat sich auf dem Transfermarkt weitgehend mit Gratis-Spielern eingedeckt. Lediglich 24 der bisherigen 155 Neuzugänge kosteten eine Ablöse.

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Insgesamt investierten die 18 Klubs knapp über 8 Millionen Euro, um ihre Mannschaft für die Saison 2008/2009 personell aufzurüsten.

In der Bundesliga sitzt das Geld weiterhin locker: Vier Wochen vor dem Ende der Wechselperiode am 31. August haben die Erstligisten schon 108 Millionen Euro für neue Profis ausgegeben.

Das Personal-Karussell hat sich vor der neuen Saison kräftig gedreht, doch teure Neueinkäufe bleiben in der zweiten Liga wie in den Jahren zuvor die Ausnahme. Die Investitionen für neue Spieler bei den Bundesliga-Absteigern 1. FC Nürnberg (2,95 Mio.), Hansa Rostock (1,15 Mio.) und MSV Duisburg (650 000) sowie Mit-Titelanwärter FSV Mainz 05 (1,89 Mio.) nehmen sich im Vergleich zum VfL Wolfsburg (25 Mio.) oder Schalke 04 (16 Mio.) sehr bescheiden aus.

Eigler der Teuerste

Die teuersten Neueinkäufe sind Christian Eigler, der für 1,5 Millionen Euro von Arminia Bielefeld zum "Club" nach Nürnberg wechselte, und der Däne Martin Retov, für den Hansa Rostock eine Million Euro an Bröndby IF überwies.

Mit 550 000 Euro folgt der Kameruner Dorge Rostand Kouehaha, der vom ungarischen Meisterschafts-Zweiten VSC Debrecen nach Duisburg wechselte, vor Raphael Schäfer. Der Torhüter kehrte nach einem unglücklichen Jahr beim VfB Stuttgart für 500 000 Euro zum FCN zurück.

Zum Nulltarif bedienten sich acht Klubs. Die SpVgg Greuther Fürth, der TSV 1860 München, FC St. Pauli, VfL Osnabrück, FC Augsburg sowie die Aufsteiger Rot-Weiß Ahlen, Rot-Weiß Oberhausen und FSV Frankfurt gaben bisher kein Geld für neue Spieler aus.

Verkaufen statt Einkaufen

Namhafte Spieler erscheinen nur auf der Verkaufsliste. Der Wechsel von Zvjezdan Misimovic (zum VfL Wolfsburg) und Tschechiens Nationalspieler Jan Koller (Krylia Samara/Russland) spülte dem 1. FC Nürnberg 5,2 Millionen Euro in die Kasse. Auf das Konto von Mainz 05 flossen 3,5 Millionen Euro für Neven Subotic (Borussia Dortmund), der SC Freiburg kassierte für Dennis Aogo (HSV) und Karim Matmour (Mönchengladbach) zusammen 3,3 Millionen Euro.

Wie in der Vergangenheit waren die Klubs bemüht, mit dem Verkauf teurer Spieler die Ausgaben für Gehälter zu reduzieren und gleichzeitig die Finanzlage zu sanieren. So erzielte Nürnberg Einnahmen von 5,5 Millionen Euro, dahinter folgen Freiburg, Mainz (beide 3,5 Mio.) und Duisburg (2,4 Mio.).

Mit der Gesamteinnahme von 16,73 Millionen Euro erzielte die zweite Liga einen Überschuss von 8,44 Millionen Euro (Vorjahr 24,6 Mio.). Insgesamt gaben die 18 Vereine bisher 154 Spieler ab.