Steigt Lautern heute ab?

Von Alexander Mey
kaiserslautern, enttäuschung
© Getty

München - Es ist Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet die Roten Teufel im Kampf um die letzte Chance auf den Erhalt der Zweitklassigkeit auf göttlichen Beistand bauen.

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Dr. Karl-Heinz Wiesemann, der Bischof von Speyer, wird beim Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Augsburg (17.30 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) im Stadion sein.

"In sportlich schwierigen Zeiten will der Bischof gemeinsam mit den Fans aus der ganzen Pfalz die Fußballer des FCK unterstützen", heißt es auf der Homepage des Vereins.

Teufel brauchen ein Wunder

Die Lauterer können jede Unterstützung gebrauchen. Sechs Spieltage vor Schluss haben sie acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Sollten sie gegen Augsburg nicht gewinnen, dann wäre der Abstieg zwar noch nicht rechnerisch, aber praktisch besiegelt. Schon jetzt wäre es ein Wunder, würde der Traditionsklub nicht in die Regionalliga abstürzen.

"Der Bischof ist sehr willkommen", sagt Trainer Milan Sasic vor dem Schicksalsspiel seiner Teufel. "Da ich gläubig bin, freue ich mich sehr, dass er zum Spiel kommen möchte. Aber wenn wir gewinnen sollten, dann muss ich ihn fragen, warum er nicht schon früher bei uns im Stadion war."

Keine Tore, kein Klassenerhalt

Bei allem Respekt vor den Fähigkeiten von Bischof Wiesemann: Angesichts fünf torloser Spiele in den letzten sieben Begegnungen hätte auch er wohl nichts ausrichten können.

Lautern trifft das Tor nicht. Ohne Tore keine Siege, ohne Siege kein Klassenerhalt. Das ist eine ebenso einfache wie brutale Rechenaufgabe.

"Die Qualität vorne fehlt einfach"

"Als Trainer kann ich der Mannschaft eine Ordnung geben, aber den öffnenden Pass spielen und das Tor machen kann ich leider nicht", zeigt sich Sasic ratlos. "Die Qualität vorne fehlt einfach."

Die Marschroute des Trainers: Hinten die Schotten dicht machen und hoffen, dass vorne irgendjemand in einem lichten Moment einmal das Tor trifft. Das ist besser, als mit allen Mann nach vorne zu rennen.

"Wenn man weiß, wir sind nach vorne nicht stark, dann dürfen wir hinten kein Tor kassieren", erklärt Sasic. "Es sei denn, wir sind in der Lage, zwei Tore zu schießen. Und das sind wir oft nicht."

Bischof tippt 3:1 

Offenbar fehlt Sasic trotz seiner Gläubigkeit im Vergleich zu Dr. Wiesemann etwas Gottvertrauen. Denn der Bischof tippt auf einen 3:1-Sieg für Kaiserslautern.

"Wenn wir tatsächlich 3:1 gewinnen, dann werde ich ihn ganz herzlich umarmen", sagt Sasic. Da wäre er wahrscheinlich nicht der Einzige.

Mainz empfängt Paderborn

Die weiteren Spiele vom Dienstag: Mainz empfängt Paderborn und hat die theoretische Chance, im Fernduell gegen den 1. FC Köln durch einen Sieg wieder auf einen Aufstiegsplatz zu klettern.

Dazu müssen die Mainzer besser agieren als bei der 1:2-Pleite in Augsburg am vergangenen Spieltag. "Wir müssen den SC brutal unter Druck setzen", fordert Trainer Jürgen Klopp.

Köln spielt gegen Osnabrück

Ob Mainz überhaupt auf einen Aufstiegsrang springen kann, hängt an den Kölnern. Gewinnt das Team von Trainer Christoph Daum zu Hause gegen Osnabrück, können die Mainzer machen, was sie wollen.

Dazu muss gegenüber dem 2:2 in Paderborn aber eine große Steigerung her. Nur ein Sieg kann den Druck auf Daum lindern, der wegen der Aufstellung von Kevin McKenna  im Sturm in die Kritik geraten war.

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