FCK-Vorsitzender Kuntz pessismistisch

SID
Kuntz, Kaiserslautern
© DPA

Kaiserslautern - Der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz hat nach einer ersten Bestandsaufnahme beim abstiegsbedrohten Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern eine düstere Prognose gestellt.

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"Was hier schiefgelaufen ist seit Ende der 90er, das wird sich binnen der nächsten fünf Jahre nicht wieder gerade biegen lassen", sagte der 45-jährige ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig in einem Interview mit der Mainzer Rhein-Zeitung vor dem Derby beim Aufstiegskandidaten FSV Mainz 05.

Wasser bis zum Hals

Vor drei Wochen war Kuntz als Hoffnungsträger zum Traditionsverein zurückgekehrt, mit dem er 1990 Deutscher Pokalsieger und 1991 Deutscher Meister geworden war.

"Ich weiß jetzt, dass meine neue Aufgabe tatsächlich eine ganz große Herausforderung ist. Meine Verantwortung ist groß, aber das habe ich ja so gewollt", ergänzte Kuntz. Er habe sehr viele Dinge entdeckt, die man "von mir aus auch Missstände" nennen könne.

"Wir haben ausgerechnet, dass der FCK in den vergangenen 16 Jahren an die Stadt Kaiserslautern 176 Millionen Euro Steuern abgeführt hat. Mehr sage ich dazu nicht", betonte Kuntz. Allein 2003 hatte der Club 8,95 Millionen Euro an Steuernachforderungen an das Finanzamt abgeführt, nachdem verdeckte Zahlungen des Vereins an mehrere Fußballprofis aufgedeckt worden waren.

Und erst am 21. April dieses Jahres hatte der Stadtrat beschlossen, dem noch im Dezember 2007 wieder von der Insolvenz bedrohten FCK eine Mietminderung von 1,4 Millionen Euro für das einst vereinseigene Fritz-Walter-Stadion zu gewähren.

Damit sicherte Lautern die Zahlungsfähigkeit zumindest bis zum 30. Juni 2008 und hofft damit auch auf die Lizenz bei der Deutschen Fußball Liga (DFL).